TODAY FOREVER

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Wiederauffrischung

Zwischen 2003 und 2017 waren sie eines der Aushängeschilder der Hardcore-Szene aus Kassel. Dann war aus privaten Gründen Schluss. Nun sind TODAY FOREVER zurück und werden ab August 2024 wieder Shows spielen. An neuen Songs arbeitet das Quintett aus Nordhessen ebenfalls.

„Alles im Leben hat seine Zeit. In den letzten sieben Jahren haben wir uns um andere Dinge gekümmert“, erwidert Gitarrist Manni, auf die Gründe für Split und Comeback angesprochen. „Trotzdem schwelte die Band immer im Hinterkopf mit, denn niemand von uns hat irgendetwas vergessen, was mit ihr zu tun hat. Auf einer Geburtstagsfeier unseres Sängers Christian haben wir das dann gemeinsam ausgesprochen. Was zur Reunion geführt hat, ist unsere Freundschaft. Wir haben uns schlicht so sehr vermisst. Jeder hat für sich festgestellt, wie wichtig und bedeutend die Band für ihn war. Wir haben uns wirklich gefehlt. Das ist der Grund, warum wir wieder da sind.“ Es scheint ein neuer Trend bei Bands aus Kassel zu sein, in Teilzeit aktiv zu sein. Die RYKER’S handhaben es genauso: „Ja, das scheint sich durchzusetzen“, lacht Manni. „Wir sind eben älter geworden. Kinder und berufliche Verantwortung kamen dazu. Da steigt der Planungsaufwand und man muss mehr Interessen berücksichtigen. Aber bisher klappt das bei uns gut, auch wenn wir strukturierter vorgehen und mit deutlich mehr Hausaufgaben arbeiten müssen – quasi eine Teilzeit-Band mit Homeoffice-Option. Das hat natürlich Auswirkungen darauf, wie viele Shows wir spielen können. Abgesehen davon arbeiten wir weiter an Songs und würden auch über manches schon Aufgenommene gern noch mal drüber schauen.“ Aus der ersten Phase der Band sind ein Demo und vier Alben sowie mehr als 500 Konzerte in 23 Ländern überliefert. TODAY FOREVER sind unter anderem mit SILVERSTEIN, BEING AS AN OCEAN, MODERN LIFE IS WAR, COMEBACK KID, TERROR und SICK OF IT ALL getourt oder aufgetreten, waren in jeder Hinsicht sehr aktiv. „Die Proben haben bisher viel Spaß gemacht“, resümiert Manni, gibt aber auch zu. „Für uns Gitarristen war die wohl härteste Erkenntnis, dass wir wirklich viele Parts pro Song verbaut haben und dass diese sich selten wiederholen. Beim Wiederauffrischen sind wir teilweise schon etwas verzweifelt und hätten uns ein Songbook gewünscht. Zum Beispiel ,Debriefing‘ – mal ehrlich, was haben wir uns dabei gedacht? Unsere Freunde FINAL PRAYER haben mal gesagt, dass sie mit zwei unserer Songs ein ganzes Album füllen könnten. Jetzt wissen wir, was sie meinten.“ Dennoch gilt weiterhin: „Mit unserem Sound waren wir schon immer eine etwas ungewöhnliche Randerscheinung“, weiß der Gitarrist. „Einem speziellen Subgenre des Hardcore konnte man uns nie zuordnen. Die Szene hatte es da nie leicht mit uns. Wir haben uns nie daran orientiert, was gerade en vogue war. Das gilt nach wie vor. Die Leute, die wir damals abgeholt haben, nehmen wir auch wieder mit. Was das junge Hardcore-Umfeld mit uns anfangen kann, werden wir sehen. Vielleicht treffen wir alten Herren ja auch einen Nerv. Was wir zu bieten haben, sind schräge Zählzeiten, dekonstruierte Songstrukturen, gefällige Melodien sowie jede Menge Spaß und Energie.“