Mit ihrem neuesten Album „Play“ liefern TEQUILA TERMINATORS einen großartigen Soundtrack für den bevorstehenden Sommer ab. Wer das Sextett aus Unterfranken kennt, der weiß bereits um dessen fantastische Live-Qualitäten. Dank mitreißender Shows, Ohrwurmpotenzial und ihren typischen komödiantischen Einlagen erspielten sie sich im Rhein-Main-Gebiet über die Jahre eine treue Fangemeinde. Mit Sänger und Gitarrist Chris sprach ich über die neue Platte und die Vorfreude auf bevorstehende Konzerte.
Wer seid ihr und wie lange gibt es euch schon?
Wir sind eine sechsköpfige Ska-Punk-Band aus Aschaffenburg und spielen seit 2003 immer noch in unserer Urbesetzung mit mir als Sänger und Gitarristen, Wojno am Bass, Joey am Schlagzeug, Seb, Alto-Sax und Gesang, Flip, Baritone-Sax und Gesang, und Lucky, Trompete und Gesang.
Gerade erst kam „Play“ heraus – das erste Album seit 2011. Was ist in der Zwischenzeit so alles geschehen?
Nach 2011 gab es für uns mehrere berufliche Umbrüche und wir waren leider plötzlich in allen Ecken Deutschlands und der Welt verstreut, haben Familien gegründet, und so weiter. Das machte es natürlich besonders schwierig, weiterhin Konzerte zu spielen und an neuem Material zu arbeiten, so wie wir es die Jahre zuvor getan hatten. Trotz allem ging es immer irgendwie weiter, weil wir einfach lieben, was wir tun, und schon seit Ewigkeiten befreundet sind. Ab 2018 kreuzten sich unsere Wege dann endlich dauerhaft im Raum Aschaffenburg und wir konnten wieder ordentlich Fahrt aufnehmen, Songs schreiben und Shows spielen. Na ja, und dann erging es uns wie allen anderen Musiker:innen auch, als uns die Corona-Pandemie einen gehörigen Strich durch die Rechnung machte. Also nutzten wir die Zeit, um unsere neuen Songs aufzunehmen und endlich das Album zu veröffentlichen.
Im Vergleich zu den Vorgängeralben fällt beim Hören von „Play“ auf, dass ihr euch stilistisch deutlich weiterentwickelt habt – vom anfangs sehr poppigen Ska-Punk hin zu deutlich härteren sowie melancholischeren Klängen und Einflüssen aus Rock, Metal und Punkrock. Inwiefern und hat sich euer Songwriting verändert beziehungsweise warum?
Betrachtet man die neuen Songs in ihrer Gesamtheit, dann klingen sie immer noch eindeutig nach TEQUILA TERMINATORS, aber selbstverständlich haben wir auch kein Interesse an Stagnation und schätzen stattdessen stilistische Weiterentwicklung. Ich denke, das Ganze hat letztlich immer mit den persönlichen als auch musikalischen Einflüssen zu tun, die während des Songwritings auf einen einwirken. Aber manchmal entwickeln sich Teile eines Songs dann auch noch beim Proben in eine etwas andere Richtung. Da wir als Band jedoch schon so lange zusammenspielen, wissen wir oft instinktiv, wie der jeweilige Song am Ende zu klingen hat – das ist bei uns glücklicherweise meist schon ein Selbstläufer.
Auch eure Texte sind mitunter recht nachdenklich und stehen häufig im Kontrast zu den eher fröhlich wirkenden Ska-Arrangements. Was inspiriert euch beim Schreiben?
An den Texten unserer neuen Songs merkt man wahrscheinlich am deutlichsten, dass die privaten Veränderungen, aber auch die alltäglichen Geschehnisse der vergangenen Jahre ihre Spuren hinterlassen haben. Im Grunde thematisieren die Lieder allesamt unsere zwischenmenschlichen Beziehungen und Erfahrungen. Daher rührt auch der Titel des Albums „Play“, denn die Stein-Schere-Papier-Symbolik auf dem Cover repräsentiert für uns das Spiel des Lebens. Der Stein in Form der Faust als Symbol für Konflikt und gemeinsames Aufbegehren gegen Ungerechtigkeit, die Schere als eine Art Peace-Zeichen und das Papier in Form der ausgestreckten Hand als Metapher für Begegnung, Offenheit und Freundschaft.
Geht ihr mit dem neuen Album im Gepäck auch wieder auf die Bühne und was steht sonst noch auf der Agenda?
Ja, auf jeden Fall! Wir spielen einige Festivals im Sommer und Ende September folgt das von uns selbst organisierte Badfish-Festival in Erlenbach am Main mit vielen fantastischen Ska- und Punkbands, auf das wir uns jetzt schon sehr freuen. Außerdem werden wir das neue Album noch auf Vinyl veröffentlichen und planen eine Split-7“ mit Coversongs.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #162 Juni/Juli 2022 und Christoph Siart
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #162 Juni/Juli 2022 und Christoph Siart