So, am 27. Januar sollte es nun losgehen... für sechs Wochen nach Australien. Den Urlaub hatte ich bitter nötig und dem Winter wollte ich sowieso entfliehen. Ich wollte PUNKROCK, SURFEN und SOMMER. Australien sollte für diese Kombination eine gute Wahl sein... Den Entschluß abzuhauen, faßte ich erst zum Jahreswechsel, daher blieb mir nicht allzu viel Zeit, alles bis ins kleinste Detail zu planen. Erst hieß es, ein günstiges Flugticket zu ergattern (Studentenreisebüros haben billige Flüge für alle, hähä) und noch grob ´ne Route abzustecken. Als die wichtigsten Hilfen stellten sich hierbei der Lonely-Planet-Reiseführer sowie meine Freunde von CRANK in Sydney heraus... und los ging´s.
Am Abreisetag, dem 27. Januar, ging´s erstmal von Nürnberg aus mit dem ICE nach Frankfurt/Main. Zugfahren kann so spannend sein, vor allem wenn man, wie ich, erst richtig gut geschlafen hat und dann fast den Ausstieg am Flughafen verpaßt - fing ja gut an. 23.30 Uhr hob dann mein Flug nach Sydney via Singapur planmäßig ab. Qantas, wohl die größte Aussie-Fluggesellschaft, erwies sich als voll okay. Niemand moserte, mein Surfboard ging als reguläres Gepäck mit und die fünf Kilo zuviel interessierten niemanden. Der Flug war ein Traum: Erstmal gab´s ´ne gewaltige Auswahl an Aussie-Bieren, ich hatte eine gesamte Vierer-Sitzreihe für mich alleine und die doppelte Essensration war selbstverständlich, auch wenn die vegetarische Variante nicht empfehlenswert war. Zum Einschlafen gab´s noch diverse Kinofilme wie "MIB" und "The Fan" und sechs Bier, gute Nacht! 16 Stunden später wurde ein zweistündiger Aufenthalt am Airport Singapur angeboten. Sehr zu empfehlen ist ein Abstecher in den Smoking Room... ein Teererlebnis! Ein Eldorado für Passivraucher! Aber wenn einen die Sucht dahin treibt.
Am 29. Januar um 6.35 Uhr, nach 22 Stunden Gesamtflugzeit, war dann die Landung auf dem Airport Sydney angesagt. Dort durfte ich gleich mal drei Checks der australischen Bordercops über mich ergehen lassen - keine Ahnung, was sie in meinem Boardbag finden wollten. Eine geschlagene Stunde später schaffte ich es dann doch tatsächlich, die geheiligten Hallen des Sydney Airports zu verlassen. Am Ausgang wurde ich auch gleich von Alan von CRANK in Empfang genommen. Die Jungs von CRANK hatte ich bei ihrer letztjährigen Europatour mit SKANKIN´ PICKLE kennengelernt. Tja, Crank sind Melodic-Punker aus Sydney und wohl die nettesten Kerle, die ich jemals kennenlernte. Lyle (g) und Alan (b) sind Brüder und kommen ursprünglich aus Indien, beide spielten Ende der 80er auch in den Hardcorebands S.U.X. und CASUALTY. Bibs (d) war in der Urbesetzung von TOE TO TOE . Daher war schon mal vorprogrammiert, daß so mancher Abend in einer dieser Punkrock-Endlos-Diskussionen enden würden.
Am Anfang ging´s gleich nach Glenfield, einem Ortsteil in Sydneys Suburbs, wo das Haus von Alan und Lyle steht. Das war was, ich komme aus der Heimat mit Außentemperaturen von -15° C nach Sydney und hier hat´s schon morgens um acht +28° C. Alan und Lyle entschuldigten sich, da sie arbeiten mußten. Nat, Lyles Freundin nahm mich aber mit in die City und gab mir ganz klare Anweisungen, was ich zu tun und zu lassen hätte. Der kleine Freund aus Deutschland sollte ja nicht gleich am ersten Tag verloren gehen (hähä). Dafür gab mir Alan auch sein Handy - wenn ich mich nicht mehr auskennen sollte würde ein Rettungsanruf genügen und ich würde aus dem Schlamassel befreit.
Ich steckte das Handy erstmal in den Rucksack, schnappte mir mein Surfboard und machte mich auf den Weg nach Manly Beach. Manly ist einer von Sydneys Vorzeigestränden mit einer wunderschönen palmengesäumten Strandpromenade, ähnlich wie in L.A. Venice Beach, und man kann stundenlang nur dasitzen und den spärlich bekleideten Rollerblade-Girls nachglotzen. Außerdem hat Manly den Ruf einer der besten Surfbreaks um Sydney herum zu sein - der Ruf stellte sich als gerechtfertigt raus (schöner Break, ca. 1.50 - 1.60 m hohe Wellen). Der Wettergott schien es mit mir gut zu meinen, denn diese Wellen waren für mich und meine, in Portugal erworbenen Grundkenntnisse der Kunst des Surfens prima geeignet und die Locals hier waren verdammt freundlich.
Um nach Manly zu kommen nimmt man am Besten eine Fähre ab Circular Quay. Kostet 8 A$ hin und zurück. Und für mich war´s die Chance, einen Großteil des Touri-Programms von Sydney gleich mitzunehmen. Man passiert das Wahrzeichen Sydneys, das Opera House, und hat einen echt genialen Ausblick auf die Harbour Bridge und die Skyline von Sydney.
Als ich am frühen Abend, schon etwas verbrannt (die Sonne in Down Under ist in ihrer Intensität nicht zu unterschätzen), den Rückweg antrat, versuchte Alan mehrfach, mich anzurufen. Ich selbst hatte aber das Handy im Rucksack vergessen und durfte mich deshalb über all die Menschen wundern, welche nicht weit entfernt von mir standen und ständig gleichzeitig ihre Handies zückten, sie danach aber ziemlich verwundert wieder wegsteckten. Irgendwann kam dann auch ich drauf, daß das Handy im Rucksack war und piepste, hähä... Fuck Technology!
Abends wurde ich dann gleich mal mit einem Bier begrüßt. Lyle war schon feste am Curry kochen und mir wurde die Gnade einer Dusche gewährt. Dann ging´s erstmal zum Bahnhof Glenfield, wo Greg wartete, den ich auch schon vorher kannte. Greg macht das Label Swivel Disc Records und ist der Soundmann für die Sydney-Locals FRONT END LOADER. Im Drive-Inn-Bottle-Shop wurde noch schnell ein Case Carlton Cold aufgeladen und dann ging´s zurück nach Hause. (Kurze Anmerkung: Alkohol kann man nur in Bottle Shops kaufen, die unseren Getränkemärkten ähneln, als Drive Inn ist das doch eine geniale Sache. Ein Case oder Carton ist eine Schachtel mit vier Six-Packs. Bier ist in Australien nicht gerade billig, wenn man aber ein Case käuft, zahlt man dasselbe wie für drei einzelne Six-Packs, günstige Sache also. Eine Aufstellung der Biere kommt am Ende!)
Zurück bei Alan und Lyle gab´s dann erstmal Curry - schön, nein, verdammt scharf - aber sowas von gut. Nächster Punkt der Tagesordnung war die Bescherung: Alan und Lyle hatte ich einen Stapel CDs mitgebracht (u.a. TURBONEGRO, da waren sie so scharf drauf... und noch diverse bayerische Souvenirs. Für Greg durfte ich auch einen Packen deutscher Fanzines mitbringen. Besonders gut gefiel ihm das Ox: "Cool, a CD... Oh fuck! It´s written in German...". Hähä...). Der Abend endete erst spät nachts nach verdammt viel Bier und diesem wirklich guten australischen Weinen - hmmm.
Am nächsten Morgen ging´s gleich um neun Uhr früh los, ich schnappte mir das Surfboard und nichts wie ab in die Innenstadt. Greg zeigte mir noch schnell seine drei Lieblings-Recordstores. Hervorzuheben war davon einer, nämlich Waterfront (89 York St.). Waterfront ist ein (Punk-) Plattenladen mit einer sehr gut sortierten Secondhand-Abteilung und hat das eigene Label gleich mit im Laden. Dort hätte ich mich auch wieder stundenlang festreden können, habe es aber beim Kauf von zwei LPs und der neuen SCREECHING WEASEL belassen. Ich wollte ja noch zum - ja was wohl - Surfen!
Wieder ab nach Manly, was für die Augen getan und dann rechtzeitig zurück. Abends ging´s ins Australian Hotel. Dort gab´s gezapftes Bier, das nach dem Reinheitsgebot gebraut wurde, und ich muß zugeben Scharer´s On Tab is´ Klasse! Auf die Frage "Are you vegetarian?" antwortete ich wahrheitsgetreu mit "No..." und bekam erstmal zwei Pizzen vorgesetzt, eine mit Emu, die andere mit Känguruh. Nachdem ich diese recht skeptisch gekostet hatte, lachten sich alle krumm. Ich hatte es nämlich gewagt, die Arme und Beine der Wappentiere Australiens zu essen. Na ja, über den Geschmack läßt sich jedenfalls streiten.
Danach ging´s, schon gut einen in der Krone, ins Iron Duke, einem Punkrockschuppen, der von außen wie ein Countrypub aussieht. Macht aber nix, wir fuhren voll chefmäßig mit Lyle´s 70er Holden Kingswood (ein 28 Jahre altes Monster von einem Auto - ein Traum!) vor, und enterten den Laden im Sturm. Zuerst mal an die Bar. An diesem Abend hätten GODNOSE, eine Band mit Ben von BLOWHARD aus Brisbane, spielen sollen, na ja, die spielten dann aber doch nicht. Dafür gab´s dann HINDSIGHT und die Crustpunker RED STAIN aus Japan (und die waren was für´s Herz...).
HINDSIGHT spielten einen klasse Gig, danach hieß es mit all den Leuten rumhängen und beim Gespräch mit Ziad von HINDSIGHT kam ich dann auch drauf, woher ich ihn kannte. Ziad war Gitarrist bei den verblichenen BLITZ BABIEZ. Ha! Und schon wieder eine kernige Band am Start! Die Musik liegt irgendwo zwischen Punkrock wie bei den DESCENDENTS, mit ein bisschen emomäßigem Zeugs und noch ein bisschen Hardcore - mein Tip für die Zukunft.
Am nächsten Tag ging´s mit Alan nach Broken Bay, einer einsamen Traumbucht, zum Bodyboarden. Ich hätte nie gedacht, daß das so geil sein kann. Abends übertraf sich Lyle mit seinem Curry wieder selbst und dann ging´s auch schon wieder los. Diesmal war das Annandale Hotel das Ziel, dort spielten an diesem Abend die ziemlich angesagten FRONT END LOADER und MALIBU STACEY. Als wir ankamen war der Gig bereits ausverkauft... Shit! Aber Alan stellte mich dann Keish (früher Drummer und Sänger bei den legendären HARD ONS) vor, der sollte mit seiner neuen Band, eben MALIBU STACEY, spielen. Ich zog es dann aber vor, in der Lounge bei viel Bier mit Keish, Alan, Lyle und den anderen abzuhängen.
Newtown stand am nächsten Nachmittag auf dem Fahrplan. Dorthin war ich von Greg und seiner Freundin Di für die nächsten zwei Tage eingeladen worden. Newtown ist eher das Studenten- und Künstlerviertel, so war zumindest mein Eindruck. Gegenüber von Greg wohnt sein Labelmate Craig, und bei diesem war im Hinterhof schon ein kräftiges Barbeque (B-B-Q) im Gange. Gleich rüber gesprungen, viele Leute kennengelernt (Queerbeet alle mögliche Aussiebands wie ONYAS, LIVING END etc.) und am Ende waren wieder mal alle total dicht. Die nächsten zwei Tage ging´s mit Greg und Di in die Blue Mountains, einem Regenwald der ca. 200 km westlich von Sydney beginnt. Die Aussies rühmen sich halt nicht mit ihrer Kultur, eher mit ihrer Natur - und da haben sie auch mächtig was zu bieten.
Die nächsten paar Tage ging´s dann mit Alans 78er MG Cabrio zum Bodyboarden nach Wollongong - möglicherweise bester Strand der Welt - und später auch noch in den Blue Mountains in die Jenolan Caves. Das sind Tropfsteinhöhlen mit überragender Akustik (da furzte ständig einer, und das hallte!) und man braucht locker zwei Stunden, um durch die Höhlen zu gehen. Wir tranken vorher wohl zwei oder drei Bier zuviel, seitdem gibt´s neben den Tropfsteinhöhlen auch Urinsteinhöhlen. Auf dem Weg zurück gab der MG dann den Geist auf und zu allem Überfluß fing noch ein Tornado an zu toben. Klasse, und das alles passiert irgendwo im Nirgendwo.
Spät am Abend - wir kamen doch noch zurück - gab´s dann noch eine Didgeridoo-Session mit Lyle. Mein letzter Tag in Sydney wurde auch noch gleich für mich verplant. Mittags ging´s in den Federal Wildlife Park - ein Kinderstreichelzoo mit massig Koalas, Kangaroos, Wallabies, Emus, Schlangen, Guanos, u.w. - und das alles zum Anfummeln und Spielen. Das sollte man sich nicht entgehen lassen. Am Abend sind wir dann ganz edel indonesisch Essen gegangen und weil´s ja mein letzter Tag war, hatte Alan noch Karten für die Performance STOMP im Capitol Theatre besorgt. STOMP ist eine Percussiongeschichte, bei der ein Haufen Freaks total geilen Krach mit Mülltonnen, Werkzeug und was auch immer fabrizieren. Und das ist noch mit verdammt viel Humor und Spaß gekoppelt. Ich war jedenfalls echt begeistert.
Dann ging´s weiter nach Newcastle. Genau, da kommen AC/DC her. Newcastle liegt ca. 250 km nördlich von Sydney, und an diesem Abend spielten dort FUZZNUT, HINDSIGHT, CRANK und DOWNTIME im Club Black Box. Als wir ankamen, waren gerade mal fünf Leute da, später wurden es vielleicht 20 oder 25. Während FUZZNUT spielten, zog ich es vor, mit den Jungs von CRANK und Billy (Sänger/Gitarrist von DOWNTIME und verdammt netter, abgedrehter Kerl) hinter dem Club abzuhängen. HINDSIGHT spielten wieder mal einen genialen Gig. Genauso CRANK, die nur die Arschkicksongs vom neuen Album spielten, und dabei ging es dann auch wirklich gut ab. DOWNTIME sind momentan scheinbar die Hardcore-Ruler-Band schlechthin. Ja, live kamen sie auch ganz schön wuchtig rüber. Nach dem Gig sind wir noch ins Country Hotel zum wiederholten Absaufen und endgültigen Verabschieden.
Früh morgens ging´s dann mit Bibs und Billy in ein wohl recht billiges Hotel, um noch ein paar Stunden Schlaf zu kriegen. In Newcastle gibt´s nur einen guten Plattenladen, Rock Shop genannt. Im Obergeschoß betreibt ein Typ namens Jason sein eigenes Label (Chin Chen Rec.) und die Punkabteilung bietet eine wohlsortierte und große Auswahl inklusive einer Second-Hand-Abteilung mit viel Vinyl. Und hier wurde mir erst eines bewußt - Surfen ist Volkssport No. 1 in Australien (jeder geht surfen und verdammt viele surfen verdammt gut).
Dann begann meine Zeit als Backpacker. Aus Newcastle ging´s mit dem Bus weiter nach Port Macquarie, einem kleinen, verschlafenen Surferstädtchen, das aber sehr idyllisch ist und einen der schönsten Strände überhaupt besitzt. Dort gab´s dann zum ersten Mal ein kleines Problem mit den Cops. Beim Fahrradfahren herrscht Helmpflicht. Ohne Helm kostet´s dann mal locker 70 A$, was ja nicht wenig ist. Von dort aus ging´s weiter nach Byron Bay - und das ist der definitive Partyort. Was ich dort erlebte, kann ich nicht beschreiben (hähä), nurso viel dazu: Es leben alle sehr gut mit den sehr liberalen Drogengesetzen (nur weiche Drogen!).
Aus den geplanten zwei Tagen Byron Bay wurde dann auch schnell eine Woche, nach der es weiter nach Surfer´s Paradise ging. Da ich aber kein Mallorca-Fan bin, hielt mich dort nichts, also wurden wieder die Pferde gesattelt und ab ging´s hoch nach Brisbane. In Brisbane traf ich dann Joel, wiederum der Freund eines Freundes. Joel kennt Ben und Rollo von BLOWHARD recht gut, aber an diesem Wochenende konnten wir leider keinen von den beiden erreichen. Also wurden kurzerhand die Pläne geändert und dann ging´s mit Joels Jeep für drei Tage Offroad. Ich durfte fahren, er dröhnte sich währenddessen die Birne zu. Unterwegs besuchten wir noch seinen Kumpel Matt, seines Zeichens Rugbyspieler. Und in Noosa sahen wir dann das erste Rugby-Game dieser Saison. Das Zuschauen macht mehr Spaß als beim Fußball, soviel ist mal klar. Danach wieder ´ne Party und am nächsten Morgen, nach ca. einer Stunde Schlaf, ging´s dann zum Surfen. Scheiße, die haben´s gut... (Nur so am Rande ist zu bemerken, daß die Girls umso hübscher werden, je weiter man die Ostküste hochfährt...)
Nach einem zweitägigen Stop auf Magnetic Island (kleine verschlafene Tropeninsel, aber gute Parties - und wenn´s mehr als drei Stunden am Stück regnet, ist in Geoff´s Place die Übernachtung umsonst. Deshalb bleiben hier wohl auch viele länger...) geht´s weiter nach Cairns. In Cairns geht man abends ins Woolshed, eine von Engländern verseuchte Kneipe, in der man aber verdammt gut und billig essen kann (zu empfehlen ist die vegetarische Lasagne... hmmm). Dort muß man den ganzen Abend auch nicht mehr weg, denn zu guten harten Klängen geht´s da schon immer ganz gut zur Sache. Die nächsten Tage war dann Scuba Diving angesagt. Das Great Barrier Reef ist traumhaft, und unter solch genialen Verhältnissen billig und einfach Tauchen zu lernen, na ja, ich meine, das muß man einfach machen. Ich war wohl mit dem ältesten Segelschiff auf dem Wasser unterwegs, aber die Crew der "Falla" war stinkecool. Und zu den Klängen der Pogues seekrank zu werden, das hat Stil.
Von Cairns aus ging´s wegen Zeitmangel mit dem Flugzeug nach Alice Springs. Dort hatte ich eine Tour zum Ayers Rock gebucht (Buchen ist uncool, ich weiß, aber aus Zeitmangel macht man doch so manches). Vorher dachte ich mir noch, was will ich überhaupt bei diesem dämlichen roten Felsklotz. Aber mit vielen Einblicken in die Lebensweise und Kultur der Aborigines wurde es dann doch interessant. Und zum Sonnenaufgang sollte man sich´s nicht nehmen lassen, den ULURU ("abo" für Ayer´s Rock) zu besteigen. Alleine wegen der vielen japanischen Touristen beim Abseilen ist das wirklich ein wahres Schauspiel!
Nach zwei Tagen nahm ich dann den nächsten Flug nach Darwin am Nordzipfel Australiens. Mit dem Jeep erkundete ich dort den Litchfield National Park. Wie ich feststellen mußte, ist die Regenzeit wohl nicht der beste Zeitpunkt für Regenwaldexkursionen. Fast alle Straßen waren gesperrt oder überschwemmt. Dafür hatten aber die Billabongs, die Wasserlöcher unter all den Wasserfällen, Höchststand. Und das war natürlich genial für den Sprung ins Wasser. Da hieß es, die Locals nach den besten Plätze für´s Springen zu fragen. Beim ersten Sprung unter einem Wasserfall aus vielleicht 10 m Höhe ging mir doch ganz schon der Arsch auf Grundeis... danach wollte ich aber nur noch springen. Anzumerken wäre, daß man die Krokodil-Warnschilder ernstnehmen sollte, denn da schwimmen nämlich tatsächlich mancherorts einige dieser Dinosaurier rum.
Am letzten Abend hieß es dann noch rumhängen mit Chris, dem wohl coolsten Manager von Melaleuca Backpackers, seines Zeichens Punkrocker, Surfer und überhaupt total abgedreht. War zum Schluß nochmal richtig spaßig, und am nächsten Morgen hieß es dann von Darwin aus den Heimweg anzutreten und damit leider, die bis jetzt wohl beste Zeit meines Lebens hinter mir zu lassen.
Armin Harrer (BIGBUG77@t-online)
Und hier noch die Liste der getesteten Biere:
Carlton Cold, Cooper´s, Hahn, VB (Victoria Bitter), XXXX, J. Boag & Son, Melbourne Bitter - die gehen alle gut runter!
Foster´s, Tooheys, Red Bitter - das sind die Biere, die keiner trinkt, und die man auch nicht trinken kann! (Catpiss!)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #31 II 1998 und