SONS OF CYRUS

Foto

Come Out And Play

Diese vierköpfige Band aus dem Herzen Stockholms ist eine der großen Überraschungen dieses Jahres. Mit ihrem unverbrauchten Mix aus bodenständigem Rock‘n‘Roll, Soul, Punk und Rhythm‘n‘Blues-Einflüssen haben sie die Presse und Konzertbesucher in ihren Bann gezogen.

Sicher, die Schweden erfinden nichts wirklich neu, aber was sie machen, machen sie richtig. Man stelle sich die ROLLING STONES Ende der 60er Jahre mitten in Detroit vor, so in etwa klingen SONS OF CYRUS, vier nette, langhaarige, junge Menschen, mit denen ich in Kopenhagen ein kleines Interview führen durfte.

Eure Namen, welches Instrument spielt ihr und welche ist eure Lieblings-Gang aus dem Walter Hill-Film „The Warriors“, wo ja der Name SONS OF CYRUS herstammt.

LB:
Loverboy, Sänger. Lieblings-Gang? ‚Baseball Furies‘.
Mackie: Ich bin Mackie, der Bassist, und meine Gang sind vermutlich die ‚Warriors‘.
Topi: Topi, the Cat. Schlagzeug, und meine Lieblings-Gang sind die ‚Orphans‘.
Loco: Loco Lopez, Gitarre, ‚The Riffs‘.

Seit wann gibt es die Band?

Loco:
Es gibt uns seit 1996, zuerst unter dem Namen THE ORPHANS. Allerdings gab es eine gleichnamige US-Band, sodass wir uns in SONS OF CYRUS umbenannt haben.

Seid ihr als Band aus Stockholm Teil der zweiten oder bereits dritten Welle eines neuen Garage-Sounds? Die HELLACOPTERS gehörten ja eher zur zweiten Welle.

LB: Schwer zu sagen, da gibt es keine klare Trennung. Immerhin gibt es uns bereits seit sieben Jahren.

Ist der Kontakt zwischen älteren Bands wie den HELLACOPTERS oder NOMADS und den jüngeren Bands wie euch gut?

LB:
Das denke ich schon. Wir haben mal mit den NOMADS gespielt. und das sind echt nette Leute.

Ihr habt ja einen Song für das NOMADS-Tribute aufgenommen. Sind darauf ausschließlich schwedische Bands?

Loco:
Ja, aber auch die DICTATORS. Ansonsten natürlich die HELLACOPTERS, ENTOMBED und BOB HUND.

Was hat es mit dem Song „I Wanna Be A Homo“ auf sich? Versucht ihr, in das „Hoheitsgebiet“ von TURBONEGRO einzudringen?

Loco:
„Meine Freundin hatte mich gerade verlassen, und da dachte ich, ich sollte vielleicht mal Neues ausprobieren. Ich war ziemlich traurig.
LB: „Nein, es ist nur ein Spaß. Aber als er es geschrieben hat, war es durchaus ernst gemeint. Na ja, vielleicht irgendwo zwischen Ernst und Spaß.“

Eure Platte ist auf Big Brothel Records erschienen, und Little Shop Of Records hatten auch die Finger im Spiel.

Topi:
Der Laden hat uns gesponsort. Ein tolles Label.

Was gab es sonst noch an Veröffentlichungen?

LB:
Einige Singles wie die ‚Warriors‘-EP, die wir selbst rausgebracht haben. Außerdem die 7“ ‚Lonestar Boy‘. Das ist eine andere Version als die auf der Big Brothel-CD. Dann die ‚Nobody But Me‘-7“ und ‚Street Fighting Man‘, unser Beitrag zu ‚We Love You: A Tribute to the Rolling Stones‘.

Ihr habt zu „What To Do“ ein Video mit dem Typen gemacht, der auch die HIVES-Videos gemacht habt.

LB:
Das hat ein Freund von mir umsonst gemacht und es kommt hoffentlich auch bald raus. Allerdings ist er so mit Mainstream-Videos beschäftigt, dass er kaum Zeit hat, es endlich fertig zu stellen.“
Mackie: „Das war im letzten Dezember, ist also was her. Aber wir werden noch ein Live-Video nachlegen.

‚What To Do‘ wurde ja auch von John Peel in seiner Radio-Sendung gespielt. Vielleicht macht ihr ja mal eine seiner berühmten Radio-Sessions.

LB:
Ja, aber wir wurden auch schon in anderen Radio-Sendungen Songs gespielt. Da würde natürlich ein Traum in Erfüllung gehen, das wäre großartig.
LB: Es war wirklich nett. Er wusste allerdings nicht, ob wir aus Dänemark, Schweden oder Norwegen sind.

Wie sehen eure Pläne für die Zukunft aus?

Loco:
Wir schreiben Stücke für ein neues Album, das wir im Dezember aufnehmen wollen. Produzent des Albums wird Chips K von SATOR sein.

Auf welchem Label wird denn das Album voraussichtlich erscheinen?

LB:
Die nächsten zwei Platten werden bei Big Brothel erscheinen. Sound Pollutiom wird sich um den nordischen Vertrieb kümmern, für Deutschland haben wir bisher leider noch keinen Vertrieb an Land gezogen.

Foto: Fred Loridant