SLOWBOY

Foto

Siebdruck-Punk aus der Nicht-Galerie

Andreas Ziegler und Günter Herke sind Slowboy. Was einst als Label mit Releases von ENON, NEW WET KOJAK und BIG BOYS begann, ist mittlerweile bei EA80, Poster-Siebdruckerei und Ausstellungsraum sowie Sammler-Plattenladen angelangt. Leute wie Tim Kerr oder Tara McPherson und andere aus dem Rockposter-Kontext waren hier zu sehen und auch persönlich zu Gast, man druckt Konzertposter in kleiner Auflage und Plattencover in größeren Mengen, verkauft rares Vinyl aus eigener Sammlung und allgemeinem Ankauf und versucht seit ein paar Monaten, das bislang als Hobby betriebene Projekt zum Vollzeitjob umzuwandeln. Ich war zu Gast in den Räumlichkeiten in der Oberbilker Straße in Düsseldorf, unweit der Philipshalle gelegen, und stellte Fragen zu Punk und Kunst.

Wie entstand diese Galerie?

Andreas: Durch einen Zufall. Wir haben billige Räume für unsere Siebdruckpressen gesucht und sind im Nicht-Trendviertel Oberbilk fündig geworden. Die Galerie kam dann dazu, weil die Ladenräume einfach mit dabei waren. Außerdem schimpfen wir uns ja auch nicht Galeristen.

Aber es heißt ja „Galerie Slowboy“.

Andreas: Man hätte es auch Schauraum oder so nennen können. Zu Beginn, so 1998/99, war Slowboy ein Label. Der Name ist quasi Tribut an die Entstehungsgeschichte, denn normalerweise fängt man ja mit Ende zwanzig kein Label mehr an.

Wie kam es, dass du so spät dann doch noch vom passiven Musikhörer zum aktiven Szenemensch wurdest?

Andreas: In den 80ern wurde an meiner Schule in St. Augustin außer Speedmetal und schlimmem Pop keine andere Musik gehört, doch irgendwann fing ich an, im nahen Bonn im Plattenladen auch mal nach Cover zu kaufen, und so kam ich auf verschiedene US-Punk-Klassiker. Die Dankeslisten auf dem Cover führten einen dann zu anderen Bands, öffneten ein Tor, und man versuchte diese Platten irgendwo herzubekommen. Ohne Internet war das ja damals noch sehr schwierig, und so ging man den Weg über Mailorder wie X-Mist, We Bite oder Funhouse. Und dann kamen da die Pakete ins Haus, mit POISON IDEA, ACCÜSED, CIRCLE JERKS und so weiter. In den Paketen lagen auch immer Konzertflyer bei, und so kam es, dass meine Freunde und ich anfingen Ausflüge etwa ins AJZ Bielefeld zu machen. 1986 standen wir sehr oft nachts am Bielefelder Bahnhof und warteten auf den ersten Zug zurück nach Bonn, haha. Die Eltern wussten natürlich nicht, wo wir waren. Ich war dann viele Jahre nur Konsument, irgendwie fehlte mir das Selbstvertrauen, mal zwei- oder dreitausend Mark in die Hand zu nehmen und eine LP pressen zu lassen. Ich wusste ja auch nicht, wie das geht. Damals war das ja noch eine Geheimwissenschaft, während man heute im Internet leicht herausfinden kann, wie das funktioniert. Ich war allerdings schon immer ein schlimmer Sammler, schöne bunte Siebdruck-Plattencover fanden mein Interesse, und mit Frank Kozik kam dann Ende der 80er, Anfang der 90er das Interesse an Bandpostern: Die waren geil, schön groß und bunt, die musste ich unbedingt haben. Es gab da einen Plattenladen in Texas namens Axis, die verkauften Poster von Kozik, Derek Hess und so weiter. Das war noch, bevor es Internet-Shops gab, da musste man auf gut Glück nach der Beschreibung „COWS-Poster, vierfarbig, $15“ auswählen.

Nun bist du ja selbst Siebdrucker ...

Andreas: Na ja, sagen wir so: Ich weiß, wie das Siebdrucken geht. Ich habe studiert und fragte dann in Druckereien herum, wer mich mal zuschauen lässt, wie das geht. Die meisten Druckereien hatten keine Lust, Fremde in den Betrieb zu lassen, bis auf den Betrieb, wo ich auch jetzt noch arbeite. Und so arbeitete ich dort erst ein paar Tage in der Woche und fing dann nach meinem Studium – Sozialarbeit – an, dort voll zu arbeiten. Eine abgeschlossenen Lehre als Feinmechaniker kann ich übrigens auch vorweisen, nachdem ich zuvor aufgrund zu vieler Fehlstunden wegen zu vieler Konzerte von der Schule geflogen war.

Zurück zu der Poster-Szene: Diese Siebdruck-Sache erfreut sich ja seit ungefähr zehn Jahren wachsender Beliebtheit, wobei das in Deutschland noch recht verhalten ist, in den USA aber schon lange ein großes Ding. Gibt es denn dafür einen konkreten Namen?

Andreas: In den USA gibt es ja sehr viele Leute, die nur Poster machen und davon leben. Da gibt es als zentrale Anlaufstelle gigposter.com, das ist die größte Website der Szene, wo sich alle loben und beschimpfen, haha. Entsprechend spricht man da von „Gigposter“, wenn man diese Siebdrucke meint.

Mit Musikbegeisterung, Label und Siebdruck-Postern haben wir jetzt alle drei Aspekte eingeführt, um die es bei Slowboy geht.

Andreas: Ja, und wir haben vor, demnächst auch noch das Veranstalten von Konzerten als weiteren Aspekt dazukommen zu lassen. Bislang haben wir das so amateurhaft als Hobby betrieben und versuchen jetzt, Slowboy professionell zu betreiben, da mehr daraus zu machen.

Du sprichst von wir, denn da ist noch einer dabei: Günter.

Günter: Wir kennen uns schon lange, und als die ENON-LP dann in Arbeit war, fing ich an mitzuhelfen und bin seitdem dabei. Das war 2002. Ich habe damals noch als Heilerziehungspfleger gearbeitet. Unser erstes Projekt war eine DROP DEAD-Liveplatte, und zusammen mit Martin Kircher von EA80 brachten wir die dann raus. Wir trafen uns regelmäßig, etwas wegen der Artworks, und ich wusste anfangs gar nicht, worum es da im Detail ging, das verstand ich erst nach und nach. Die Platte kam raus, war ein Erfolg, und dann kam die BIG BOYS „Where’s My Towel“-LP.

Daher also die Verbindung zu Tim Kerr, der seit langem schon malt und dessen Bilder ihr 2007 in der Galerie ausgestellt habt. War das euer Plan, dass da bei Slowboy all die Stränge – Punkrock, Plattenmachen, Malen, Siebdruck, Ausstellungsraum – zusammenlaufen?

Andreas: Das mit dem Ausstellungsraum hat sich einfach ergeben. Wir fanden die Räumlichkeiten sehr schön, aber wir haben ja keinen Hintergrund als Kunsthistoriker und entsprechend keine Ahnung, wie man so was aufzieht. Damit dich die Galerieszene ernst nimmt, musst du den entsprechenden Stallgeruch haben. Die Leute, die zu uns kommen, die schauen sich die Bilder an, blättern die Platten durch, sind Freunde, an der Musik interessiert und keine Kunstsammler, die Bilder kaufen, weil sie sehen wollen, dass ihnen das zehn Jahre später das Hundertfache einbringt. Das sind Studenten, Schüler, ganz normale Leute.

In den USA allerdings ist diese Poster-Sache ein großes Geschäft, wohingegen das in Deutschland – vom Flatstock-Festival in Hamburg, dem Low Art-Magazin und Feinkunst Krüger sowie euch und ein paar Künstler, die auch selbst drucken, abgesehen – kaum verbreitet ist. Dabei könnte es in Düsseldorf mit der Verknüpfung von Punk- und Kunstszene schon in den späten 70ern durchaus einen Ansatzpunkt geben, oder?

Günter: Es gibt schon etablierte Leute in der Stadt, die uns wahrnehmen und sich für das, was wir hier machen, interessieren. Es geht aber auch gar nicht um eine bestimmte Kunstsparte, zu der man gehört oder auch nicht, sondern darum, dass wir unseren Geschmack umsetzen. Es geht darum, was wir beide mögen und was nicht, und da kann ein Künstler noch so gut und etabliert sein, denn wenn der uns nicht gefällt, dann machen wir das nicht. Die Leute vertrauen uns also auch wegen unseres Stils, lassen sich von uns beeinflussen – und daran merke ich, dass Slowboy eine Marke geworden ist: „Keine Ahnung, was die da machen, aber ich vertraue denen, ich geh da mal hin.“ Andererseits sind Leute auch mal enttäuscht und teilen uns das mit. Und wir verkaufen nicht nur Platten, sondern auch Kunst, denn die Galerie funktioniert auch, wir haben ein treues Publikum, das einmal im Monat zu uns kommt. Wobei sich die Kunstszene in Düsseldorf überhaupt nicht für uns interessiert.

Andreas: Wir stehen eben genau in der Mitte: Die Kunstszene interessiert sich nicht für uns, aber auch die Punkrocker im herkömmlichen Sinne sind nicht daran interessiert, sich in so einem weißen Raum Bilder anzusehen. Wenn da eine Band spielen würde, vielleicht würden sie dann kommen, aber dann würde man die Band anschauen, vielleicht auch die Platten entdecken. Doch nur zu kommen, um bunte Bilder anzuschauen – ich glaube, das ist beim traditionellen Punkrocker eher verpönt.

Man muss aber sagen, dass die Zahlen unter den Bildern keine Seriennummer sind, sondern der Preis. So schön ich die Sachen von Roman Klonek finde, – ich würde mir die gerne in die Wohnung hängen –: Wer kann es sich leisten, 190 Euro für einen Druck in A4-Größe auszugeben, oder 450 Euro für einen Holzdruck?

Andreas: Das ist durchaus einkalkuliert, dass wir nur wenig verkaufen. Aber es kommen auch bei jeder Ausstellung zwei, drei Leute, die einen guten Job haben, einen Tausender auf den Tisch legen und Bilder kaufen. Wir haben aber auch immer Siebdruckplakate zu jeder Ausstellung, die kosten 20 Euro, die kann sich jeder leisten.

Günter: Ich habe das Gefühl, dass die Leute Kunst schon zu schätzen wissen. Bei dieser Ausstellung haben wir zwölf Bilder sicher verkauft, und da kommen sicher noch drei, vier dazu. Da sind dann alle Beteiligten zufrieden. Man darf einfach nicht vergessen, wie viel Arbeit in so einem Bild steckt. Von einer Platte macht man von einer Aufnahme vielleicht tausend Stück, entsprechend verteilen sich die Kosten. Bei einem Holzdruck kannst du von der Vorlage maximal acht Stück drucken, danach ist die kaputt, das kann nie wieder nachgedruckt werden, und entsprechend haben die acht Exemplare ihren Preis.

Ich will diese Arbeit ja nicht gering schätzen, aber in dieser Preisklasse hat man mehr Hemmungen als bei einer Schallplatte.

Andreas: Ja, aber uns geht es ja auch gar nicht ums Verkaufen. Wir finden es schön, die Bilder hier hängen zu haben, hier zu sitzen, sie anschauen zu können. Ich kann mir ja selbst auch nur ab und zu mal ein Bild aus einer Ausstellung leisten.

Günter: Wobei ich mich schon dabei ertappt habe, in letzter Zeit jeden Monat ein Bild mit nach Hause genommen zu haben – und jetzt ist die Hütte voll.

So fangen aber viele Sammler an: Wer weiß schon, wie sich manche der von euch ausgestellten Künstler entwickeln, und vielleicht ist ein Bild, das heute 150 Euro kostet, dann Unsummen wert.

Günter: Das hat Andreas auch schon erfahren: Vom englischen Graffiti-Künstler Banksy konnte er einen frühen Siebdruck für ganz kleines Geld kaufen, oder einen von Daniel Richter, der jetzt auch ein Vielfaches wert ist. Das ist schön, das geht schnell, aber auf so ein Spekulantentum sind wir nicht aus. Es geht ums Gefallen, und wenn du ein Bild wirklich willst, dann gibst du das Geld auch aus. Ich hatte hier schon Leute, von denen hätte ich nie gedacht, dass sie mal 200 Euro für ein Bild ausgeben – und dann haben sie es doch getan. In dem Moment weiß ich, dass wir was richtig machen.

So gesehen ist das also auch eine klügere Investition, als für die gleiche Summe noch mal 30 Quadratzentimeter Haut zutackern zu lassen. Die sichtbaren Körperstellen sind ja irgendwann alle belegt.

Andreas: Wer das machen will, der soll das tun. Wichtig ist, was dich glücklich macht, und wir beide sind eben Sammler vor dem Herrn, wir kaufen Vinylplatten wie wild, bringen selbst welche raus, und wenn irgendwo was schönes ist, wollen wir das haben. Und mit der Galerie ist das ähnlich: Wenn jemand was Schönes macht, versuchen wir das auszustellen.

Günter: Ich kann an nichts vorbeigehen, was ästhetisch ansprechend gemacht ist. Bei einer Platte ist dann ja das Artwork, die Verpackung das, was das erste Interesse weckt, und so ist der Spagat von der Schallplatte, von Raritäten und limitierten Auflagen, hin zu Bildern gar nicht so groß. Und deshalb bringen wir unsere Sachen auch immer in besonderer Verpackung heraus, etwa die EA80-Mailorder-Edition mit Siebdruck, Originalfoto und Banderole. Uns ist wichtig, ein hochwertiges Produkt anzubieten.

In den letzten Jahren hat sich auch in Deutschland eine kleine Szene von Labels entwickelt, die auch mit hochwertigen Siebdruck-Covern und kleinen Auflagen arbeiten, etwa P.Trash, Adagio830, Squoodge oder Red Can.

Andreas: Ich weiß nicht, ob wir die ersten waren, aber für P.Trash haben wir bis vor kurzem die Cover gedruckt – jetzt waren wir zu teuer ... Es gibt derzeit in der Tat einen kleinen Boom von Leuten, die siebdrucken, wobei mich immer noch wundert, dass das so lange dauert. In den USA gibt es wirklich zehntausende Leute, die Poster und Plattencover drucken. Hier in Deutschland sind es vielleicht zehn, fünfzehn. Mir fallen da spontan Bernd von Red Can ein und Rieke von Antipesto Graphics aus Wuppertal. Das Hauptproblem in Deutschland ist aber, dass die Labels zwar sehen, dass solche Siebdruckcover schön sind, die wollen die auch haben, doch wenn man dann sagt, das kostet einen Euro oder 1,50, was eigentlich ein Witz ist, dann ist ihnen das zu teuer. Offset-Druck ist einfach viel billiger.

Was muss man denn bei euch für ein Cover bezahlen, beispielsweise einen in der Mitte gefalteten Karton, den man dann in eine Plastikhülle steckt?

Andreas: So in der Größenordnung von einem Euro muss man rechnen. Und man muss bedenken, dass man die Platte dadurch ja auch etwas teurer verkaufen kann. Manche Leute nehmen bis zu 15 Euro für so eine LP, andere betreiben das Label nur als Hobby und nehmen nur 8 Euro. Und wir müssen eben auch von irgendwas leben.

Apropos: Ihr wollt es jetzt wissen und von Galerie, Label, Plattenladen und Siebdruckerei euren Lebensunterhalt bestreiten.

Günter: Ja, das ist unser Ziel. Deshalb ist uns auch der Plattenladen so wichtig, eine Fundgrube für jeden, der auf rares Vinyl steht. Später werden wir auch Neuware anbieten. Mit neuen Öffnungszeiten können wir da noch mehr Leute anziehen als bisher.

Andreas: Du hast vergessen, das Tonstudio zu erwähnen, das Frank Bolz, man kennt ihn von EA80, in unserer Halle eröffnen wird. Und wir wollen auch anfangen, in Düsseldorf Konzerte zu veranstalten. Und wir freuen uns, dass wir mit jeder Ausstellung mehr Besucher anziehen. Anfangs waren es gerade mal 20 bis 50, mittlerweile sind es 150 bis 200 Leute, die den Weg zu uns finden und merken, dass es auch noch eine andere Welt gibt jenseits der großen Museen. Bei uns kann man einfach reinkommen und sich mit uns unterhalten, während einen bei normalen Galerien oft das Gefühl beschleicht, da gar nicht hinzugehören. Da fühlt man sich oft ertappt, in einer fremden Welt, in die man nicht reingehört.

Welche anderen Galerien mit einem ähnlichen Konzept gibt es denn in Deutschland?

Andreas: In Hamburg gibt es Feinkunst Krüger. Ralf fing damals bei Amphetamine Reptile an, Poster zu verkaufen, und so hat sich das dann entwickelt. Aber ich mache mir keine großen Hoffnungen, dass so was wie Feinkunst Krüger oder Slowboy in Deutschland zum Massenphänomen wird, denn dazu gibt es hierzulande nicht wie in den USA die passende Sammlermentalität. Dort gibt es Leute, die unter dem Bett 500 Poster horten, doch solche Menschen findest du hier nicht. 1992 gab es auf der Popkomm eine erste Ausstellung mit Siebdruckpostern, jetzt haben wir 2009, und es hat sich in Deutschland eigentlich nichts getan seitdem.

Nun, es gab immerhin den Boom um Frank Koziks Man’s Ruin-Label mit entsprechendem Wirbel um seine Poster. Aber das ist alles verpufft.

Andreas: Kozik war der Übervater der ganzen Sache. Der hatte sich zum Ziel gesetzt, 1.000 Siebdrucke zu machen, und als er das dann geschafft hatte, war die Sache für ihn erledigt. Koziks Poster waren sicher zu Beginn interessant, aber wenn immer wieder die gleichen Neonfarben und Totenköpfe aufs Papier geklatscht werden, verliert das auch irgendwann seinen Reiz. Heute macht er Toys und verdient damit viel Geld. Das Gute an der Siebdruck-Szene in den USA ist ihre Vielfältigkeit, da gibt es zig verschiedene Stilrichtungen. Auch das fehlt in Deutschland, denn die Designer, die das vielleicht machen könnten, machen das nicht, weil sie nicht siebdrucken können. Siebdruck ist in Deutschland ziemlich tot, vom Handwerklichen her, das ist das Problem: In den Berufsschulen wird das nicht mehr gelehrt, von der Industrie nicht mehr gefordert, und so weiter. Genauso ist das mit dem Buchdruck mit klassischen Bleilettern, das ist auch tot, obwohl es – auch wieder in den USA – eine rege kleine Letterpress-Szene gibt, die beispielsweise Plattencover in dieser Technik bedruckt. Ein Beispiel dafür ist erste SHELLAC-Platte.

Schade, denn speziell Siebdruck ist ja eine kinderleichte, billige Technik. In den 80ern gab es in jedem Jugendzentrum eine Siebdruck-Werkstatt, da haben schon Kinder ihre eigenen T-Shirts gemacht, und natürlich dann auch viele Punks. Manche Leute haben dann auch zuhause in der Badewanne gesiebdruckt – das ist also eine sehr demokratische, simple Technik.

Andreas: Absolut, und witzigerweise hat jetzt das Essener Folkwangmuseum uns gebeten, an einem Wochenende mit Jugendlichen Rockplakate zu drucken, passend zu einer Ausstellung namens „A Rockstar is born“. Es ist auch einfach eine sehr schöne Arbeit: Man fasst Dinge an, mischt die Farben, wird dreckig, sieht gleich das Ergebnis seiner Arbeit, und jeder Siebdruck sieht anders aus, weil die Farbe leicht unterschiedlich ist, oder man auch mal einen farbigen Fingerabdruck hinterlässt.