RAMONES-SPECIAL: Timeline

1974

Die Urbesetzung der RAMONES besteht aus John Cummings (Gitarre), Douglas Colvin (Bass, Gitarre, Gesang) und Jeffrey Hyman (Gesang, Bass, Schlagzeug). Später werden sie als Johnny, Dee Dee und Joey Ramone bekannt. Die Inspiration für den „Nachnamen“ stammt von Paul McCartneys während der SILVER BEETLES-Tage benutztem Pseudonym Paul Ramon. Nachdem Dee Dee erkennt, dass er nicht gleichzeitig singen und Bass spielen kann, übernimmt Joey die Gesangsparts. Da Joey aber auch nicht Schlagzeugspielen und Gesang miteinander verbinden kann, verlässt er seinen Platz hinter den Drums. In ihrem Manager Thomas Erdelyi, den die drei aus Forest Hill, ihrer gemeinsamen Nachbarschaft im New Yorker Stadtbezirk Queens kennen, finden sie nach einigen Proben schließlich den vierten Ramone, Tommy. Noch im selben Jahr treten sie 74-mal im legendären CBGB in Manhattan auf.

1976

Das selbstbetitelte, mit dem extrem niedrigen Budget von $6,400 produzierte Debütalbum wird im April auf Sire Records veröffentlicht. Das legendäre Coverfoto stammt von Roberta Bayley, einer Fotografin des Punk Magazine, das großen Einfluss betreffend die Definition des Begriffs „Punk“ für die neue, rund um das CBGB entstehende Szene ausübt. Ihre Support-Show für die FLAMIN’ GROOVIES im Londoner Roundhouse am 4. Juli ist ihr erster großer Erfolg außerhalb von New York City. Im Publikum sind mit Mitgliedern der SEX PISTOLS und THE CLASH Teile der aufkeimenden englischen Szene vertreten, die der Auftritt der amerikanischen Punks nachhaltig inspiriert.

1978

Tommy verlässt die Band. Seinen Platz übernimmt Marc Bell aka Marky Ramone. „Road To Ruin“, das erste Album in der neuen Besetzung, wird im September veröffentlicht, auf dem erstmals Akustikgitarren und Balladen zu hören sind und das mit „I wanna be sedated“ einen der bekanntesten Songs der Band enthält.

1979

Die Band gibt ihr Filmdebüt in der von Allan Arkush und Joe Dante gedrehten Roger Corman-Produktion „Rock ’n’ Roll High School“, durch die der

legendäre Musikproduzent Phil

Spector auf sie aufmerksam wird.

1980

Das von Spector produzierte fünfte Studioalbum, „End Of The Century“ erscheint. Zum ersten Mal ist Tommy Ramone nicht mehr als Co-Produzent eines RAMONES-Albums dabei. Es ist bis heute mit Platz 44 in den USA und Platz 14 in Großbritannien das höchstplatzierte Album der Band.

1981

„Pleasant Dreams“ wird veröffentlicht. Der sich schon auf den vorherigen beiden Alben von ihren frühen Punk-Wurzeln entfernende Sound wird auch auf ihrem sechsten Album weitergeführt.

1987

Richie Ramone verlässt die Band noch vor Erscheinen von Album Nr. 10, „Halfway To Sanity“, da er nach vier gemeinsamen Jahren immer noch keinen Anteil von den profitablen T-Shirt-Verkäufen abbekommt. An seine Stelle tritt Clem Burke aka Elvis Ramone von den damals noch aufgelösten BLONDIE – allerdings nur für zwei Shows. Marky, der inzwischen „trocken“ ist, kehrt in die Band zurück.

1983 - 1986

Mit „Subterranean Jungle“ erscheint 1983 das siebte und letzte RAMONES-Album, das in die Billboard Top 100 einsteigt. Nach der Veröffentlichung wird Marky wegen seiner Alkoholprobleme aus der Band geschmissen. Einen neuen Schlagzeuger finden die übrigen Mitglieder in Richard Reinhardt, der ab jetzt unter dem Namen Richie Ramone auftritt. Er ist auch der einzige RAMONES-Drummer, der gleichzeitig Leadvocals in einigen Songs übernimmt. Das von ihm alleine geschriebene „Somebody put something in my drink“ bleibt bis zu ihrer letzten Show ein fester Teil der Setlist. Das erste Album zusammen mit Richie heißt „Too Tough To Die“ (1984), bei dem Tommy Ramone als Produzent zurückkehrt. Mit der Single „Bonzo Goes To Bitburg“ kritisiert die Band 1985 den damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan wegen seines Besuchs auf einem deutschen Soldatenfriedhof, auf dem sich auch Gräber von Mitgliedern der Waffen-SS befinden. 1986 erscheint der nun in „My brain is hanging upside down (Bonzo goes to Bitburg)“ umbenannte Song auf „Animal Boy“, dem neunten RAMONES-Album.

1988 - 1989

Zu Beginn der Aufnahmen für ihr elftes Albums „Brain Drain“ verlässt Dee Dee die Band. Die Bassparts werden stattdessen von Daniel Rey und Andy Shernoff (THE DICTATORS) eingespielt. Nach Erscheinen von „Brain Drain“ 1989 wird Christopher Joseph Ward aka CJ Ramone neuer Bassist der RAMONES – und hat diesen Posten bis zur Auflösung der Band. Die auf dem Album enthaltene Single „Pet sematary“ wird einer ihrer größten Radiohits.

1992

Die Band wechselt zu Radioactive Records. „Mondo Bizarro“ ist somit das erste RAMONES-Album, das nicht mehr auf Sire Records erscheint. Obwohl Dee Dee die Band verlassen hat, stammen drei Songs noch aus seiner Feder.

1993

Die RAMONES tauchen in animierter Form in der Simpsons-Episode „Rosebud“ (dt.: „Kampf um Bobo“) auf.

1994

„Acid Eaters“ wird veröffentlicht, ausschließlich bestehend aus Coverversionen und eine Art Verbeugung der RAMONES vor ihren wichtigsten Einflüssen aus den Sechzigern (u.a. THE WHO, THE ROLLING STONES, THE BEACH BOYS).

1995

Die RAMONES bringen mit „¡Adios Amigos!“ ihr 14. Studioalbum raus. Wie der Titel schon andeutet, kündigt die Band an, sich im Falle schlechter Verkaufszahlen aufzulösen. Da sich das Album nur für zwei Wochen am Ende der Billboard 200 positionieren kann, setzen die vier ihren Plan in die Tat um und gehen somit für den Rest des Jahres auf Abschiedstour.

1996

Obwohl die Auflösung für Anfang 1996 geplant ist, sagt die Band für das Lollapalooza-Festival zu und tourt den Sommer durch Nordamerika. Ihre letzte Show spielen die RAMONES am 6. August im The Palace in Hollywood. Neben einem Auftritt von Dee Dee Ramone zählen auch Lemmy (MOTÖRHEAD), Eddie Vedder (PEARL JAM), Tim Armstrong und Lars Frederiksen (RANCID) sowie Chris Cornell (SOUNDGARDEN) zu den Special Guests. Unter dem Titel „We’re Outta Here!“ wird ein Konzertmitschnitt als Live-Album veröffentlicht.

2001 - 2014

Joey Ramone, bei dem 1995 Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert wurde, erliegt am 15. April 2001 seiner Krankheit in New York. Nach seiner Zeit bei den RAMONES war er u.a. als Produzent für THE INDEPENDENTS und Ronnie Spector tätig. Am 5. Juni 2002 wird Dee Dee Ramone, der auch nach seinem Ausstieg bei den RAMONES bei anderen Musikprojekten (z.B. DEE DEE RAMONE I.C.L.C. oder THE RAMAINZ) aktiv war, von seiner Frau Barbara in seiner Wohnung in Hollywood tot aufgefunden. Todesursache ist eine Überdosis Heroin. Kurz nach der Veröffentlichung des Dokumentarfilms „End of the Century: The Story of the Ramones“ stirbt Johnny Ramone am 15. September 2004 in Los Angeles an Prostatakrebs. Am selben Tag wird das weltweit erste RAMONES-Museum in Berlin eröffnet. Tommy Ramone, das letzte Gründungsmitglied der RAMONES, erliegt am 11. Juli 2014 in seiner Wohnung in Queens seiner Gallengangskrebserkrankung. Bis zu seinem Tod spielte er in der Bluegrass-Band UNCLE MONK, die 2006 ein selbstbetiteltes Album veröffentlichten.

 


DISKOGRAFIE

Studioalben: Ramones (Sire, 1976) • Leave Home (Sire, 1977) • Rocket To Russia (Sire, 1977) • Road To Ruin (Sire, 1978) • End Of The Century (Sire, 1980) • Pleasant Dreams (Sire, 1981) • Subterranean Jungle (Sire, 1983) • Too Tough To Die (Sire, 1984) • Animal Boy (Sire, 1986) • Halfway To Sanity (Sire, 1987) • Brain Drain (Sire, 1989) • Mondo Bizarro (Radioactive, 1992) • Acid Eaters (Radioactive, 1993) • ¡Adios Amigos! (Radioactive, 1995) Live-Alben: It’s Alive (Sire, 1979) • Loco Live (Sire, 1992) • We’re Outta Here! (MCA, 1997) Compilations: Ramones Mania (Sire, 1988) • Ramones Mania 2 (Phantom, 2000)