Mimi Barks, bekannt für ihren markanten Stil, wurde 2022 von Kerrang! mit dem Disruptor Award ausgezeichnet. Ihr neuestes Album, „This Is Doom Trap“, erscheint am 26. September. Im Interview spricht die in London lebende deutsche Musikerin über die Bedeutung von Auszeichnungen, female-fronted Bands und ihre neuen Songs.
Wie prägt dein einzigartiger Stil deine künstlerische Identität im Vergleich zu vielen „Sex Sells“-Images im Business?
Der visuelle Aspekt macht bei mir fünfzig Prozent des Gesamteindrucks aus, die andere Hälfte ist die Musik. Ich habe noch nie bewusst darüber nachgedacht. Hier in London sind die Leute um mich herum immer stilvoll unterwegs – sexy, aber auf eine elegante Art. Ist das in Deutschland anders?
Vielleicht ist es nur mein Eindruck, aber ich denke, Deutschland tickt anders. Festivals legen zunehmend Wert auf female-fronted Acts. Wie stehst du dazu? Zählt für dich die Gender-Frage oder Talent und Skills?
Momentan gibt es viele Projekte, die von Frauen releaset werden, und ich finde es wichtig, dass Frauen und nicht-binäre Personen anerkannt und gefördert werden. Ich glaube, es geht nicht um Quoten, sondern um Können. Wenn ich auf einem Metal-Festival spiele, bin ich oft eine von wenigen weiblichen Acts. Ich hoffe, dass sich das bald ändert, und freue mich, wenn daran gearbeitet wird.
Du hast 2022 den Disruptor Award gewonnen. Wie war das für dich? Sind solche Auszeichnungen überhaupt wichtig?
Kerrang! ist eine der renommiertesten Musikzeitschriften im UK. Als ich damals mein Mixtape „Deadgirl“ herausbrachte und zu den Awards eingeladen wurde, hatte ich keine Ahnung, dass ich gewinnen würde – ich hatte sogar schon überlegt, früher zu gehen. Als ich dann den Preis bekam, war das unglaublich. Eine solche Anerkennung von einem so legendären Magazin war für mich enorm motivierend. Es fühlte sich wirklich authentisch und bedeutend an, besonders im Vergleich zu den oft abstrakten Online-Erlebnissen.
Gibt es Themen, die dich immer wieder beschäftigen und auf deinem neuen Album präsent sind?
Beim Songwriting lasse ich mich nicht von bestimmten Themen leiten, sondern von tiefen Gefühlen, oft aus negativen Erfahrungen. Momentan versuche ich, das zu ändern, um Depressionen nicht zu romantisieren und mich selbst zu schützen. Auf der Bühne über diese Themen zu singen, hilft mir, sie zu verarbeiten, aber es bedeutet auch, mich immer wieder diesen traumatischen Erfahrungen auszusetzen. Augenblicklich kann ich aber nur so schreiben – über Persönliches.
© by Fuze - Ausgabe #108 Oktober/November 2024 und Mia Lada-Klein
© by Fuze - Ausgabe #108 Oktober/November 2024 und Mia Lada-Klein