Keine Worte über Lemmy, sondern Worte von Lemmy, gesagt in Ox-Interviews.
Klar, und mein ganzer Background ist Rock’n’Roll. Ich habe nichts zu tun mit ... „Metal“! What the fuck ist denn Heavy Metal bitte schön?! [...] Und was noch viel schlimmer ist bei den Heavy Metals: die haben keinen Humor, die können über sich selbst nicht lachen. Nimm nur eine Band wie CRADLE OF FILTH, die tun nur so, die sind kein Stück böse, sondern nur voller Scheiße. Und die können sich nicht mal halbwegs gut benehmen. Und dann faseln die was von einem „Pakt mit dem Teufel“, hahaha, ich meine, wenn dem so ist, dann ist der Teufel ein ziemlich netter, gut erzogener Typ. (Lemmy über Heavy Metal, dem MOTÖRHEAD immer wieder zugeordnet werden)
Ungerechtigkeit, denke ich. Ungerechtigkeit mir gegenüber, dem Leader der besten Band der Welt, was aber bislang noch nicht allgemein anerkannt wurde. Und Ungerechtigkeit gegenüber kleinen Kindern überall, hehe, woran ich erfreulicherweise nicht unbeteiligt bin: Wer macht eure Kinder taub? Ich! (Lemmy darüber, was ihn antreibt)
MOTÖRHEAD, the biggest hairdryer in the world! (Lemmy stimmt dem Vergleich des Sounds von MOTÖRHEAD mit einem gewaltigen Föhn zu)
Iggy ist ein Survivor, ein Überlebender – und ich verachte Survivors! Das impliziert nämlich, dass du passiv bist: „Ich habe überlebt, jetzt kann ich mich ausruhen.“ Nein, ich bin nicht daran interessiert, irgendwas zu überleben. Ich bin ein Täter, ich will der Angreifer und nicht der Angegriffene sein! Es macht einfach mehr Spaß, mit einer brennenden Fackel durchs Dorf zu reiten, als einer zu sein, der vor dem Reiter mit der Fackel davonläuft und sich Sorgen macht, ob sich jetzt wohl die Raten für die Feuerversicherung seines Hauses erhöhen. (Lemmy über den Vergleich mit dem gleichaltrigen, immer noch athletischen Iggy Pop)
Als Band gehen wir raus auf die Bühne, weil wir es lieben, vor einer Menschenmasse zu spielen, und das ist meiner Meinung nach auch der Moment, wo sich eine Band erst wirklich beweist. Sonst sind das nur ein paar Männer in einem Studio ... Du musst raus, du musst es den Leuten verkaufen. Du musst dazu fähig sein, die Erwartungen zu erfüllen. (Lemmy über das, was eine Band ausmacht)
Wir bringen uns um und zerstören die Atmosphäre, aber sonst richten wir [Menschen] nicht viel an. Wenn wir weg sind, wird es dem Planeten wieder besser gehen – warum sollen wir den Kakerlaken und Ameisen nicht einfach Platz machen? Und MOTÖRHEAD sind wie Nero, der auf seiner Geige spielte, während Rom brannte. (Lemmy über das immer wieder in seinen Texten auftauchende Thema „Krieg“)
Wenn du als Teenager um dich herum Ungerechtigkeit wahrnimmst, dann ergreift das irgendwann Besitz von dir und es wird zur Besessenheit. Dann bist du irgendwann 54 und hast das Alter von fünf Teenagern erreicht – und bist so wütend wie fünf Teenager, und sogar noch wütender, weil sich dein Blick für Ungerechtigkeit geschärft hat. (Lemmy über das, was ihn antrieb, Wut und Ungerechtigkeit)
In meinem Leben gibt es keine verfickte Zukunft und keine Vergangenheit, sondern ich lebe von Tag zu Tag. Und das ist ein guter Deal, denke ich: von Tag zu Tag das machen, worauf man am meisten Lust hat. Was gibt es Schlimmeres, als in einem Leben gefangen zu sein, wo du jeden Tag hasst? (Lemmy über seine nicht eintretende Altersruhe)
Immer der verfickte Fußball! Ich verabscheue Fußball, und noch viel mehr verabscheue ich die Leute, die sich so was anschauen. Ein dummes Spiel, ganz schrecklich, gespielt von Minderbemittelten, die nichts anderes können als auf dem Rasen hin und her zu rennen. Wow, was für eine tolle Sache! (Lemmy über ... Fußball)
Religion, das ist das Schlimmste. Komm mir nicht mit Religion. (Lemmy über ... Religion)
Tot zu sein ist das Gleiche, wie lebendig zu sein – nur ruhiger, haha. (Lemmy über ... den Tod)
Scheiß auf Gott, sage ich, und scheiß ebenso auf den Teufel! Ich brauche sie nicht. Ich bin selbst verantwortlich für das, was ich tue. (Lemmy über „Gott“ und den Teufel)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #124 Februar/März 2016 und