HOLLYWOOD UNDEAD

Foto© by Karo Schäfer

Kalifornische Dunkelheit

Für HOLLYWOOD UNDEAD gibt es keine Pause: Erst vor zwei Jahren hat die Band mit „New Empire, Vol. 1“ und „New Empire, Vol. 2“ während der Pandemie zwei neue Alben rausgehauen. Jetzt ist der Fünfer aus Kalifornien bereits mit seinem neuen Album „Hotel Kalifornia“ zurück. Im Interview erklärt Charlie Scene, warum diesmal ihre Heimat Kalifornien im Mittelpunkt stand und er verrät, was die Band von ihren TikTok-Erfolgen hält.

Der Name eures Albums „Hotel Kalifornia“ erinnert mich an das EAGLES-Album „Hotel California“. Gibt es da eine Verbindung?

Es ist eine Anspielung auf die EAGLES, nur mit einer ganz anderen Bedeutung. Unser Heimatstaat Kalifornien ist in einem schlechten Zustand, Obdachlosigkeit ist ein großes Problem. Es ist die Dunkelheit der kalifornischen Straßen. Man kann jederzeit auschecken, aber man kann nie gehen.

Ich weiß nicht, ob ihr öfter auf TikTok seid, aber vor einiger Zeit war euer Song „Everywhere I go“ dort sehr beliebt. Er war Teil des Trends „Songs, die frauenfeindlich sind und trotzdem abgehen“. Bringt dich das dazu, einige eurer Songs zu überdenken?
Ja, vielleicht sollte ich mehr frauenfeindliche Songs schreiben, damit sie viral gehen, haha! Das war so toll zu sehen, und es freut mich zu wissen, dass sie sich halten.

Während des Lockdowns wart ihr auch sehr aktiv – 2020 habt ihr „New Empire Vol. 1“ und auch „Vol. 2“ veröffentlicht. Jetzt, nur zwei Jahre später, seid ihr schon wieder mit einer neuen Platte zurück. Konntet ihr die Pandemie nutzen, um euch ganz auf das Schreiben von Musik zu konzentrieren, da das Touren nicht möglich war?
Das ist genau das, was wir getan haben. Ich habe in dieser Zeit auch ein Soloalbum veröffentlicht, das ich schon seit 15 Jahren schreiben wollte.

Euer neues Album handelt – wie der Titel schon sagt – von Kalifornien, aber auch von den Unterschieden zwischen Arm und Reich. In Kalifornien ist die Obdachlosigkeit besonders schlimm. Wie erlebt ihr diese Missstände?
Kalifornien war einmal ein großartiger Ort, um Kinder aufzuziehen. Wir waren dort Kinder – heute scheint es ein ganz anderer Ort zu sein. Ich bin vor ein paar Jahren aus Kalifornien weggezogen, aber die Stimmung in Kalifornien ist einfach anders als früher. Alles entwickelt sich weiter.

Warum habt ihr euch entschieden, dieses Thema zum Hauptthema des Albums zu machen? Was bedeutet es für euch?
Auf jeder Platte sprechen wir über Lebenserfahrungen und das, was wir gerade durchmachen. Das Thema unseres Heimatstaates schien angesichts der aktuellen Umstände die naheliegende Wahl zu sein. Alle anderen in der Band sahen das genauso und wir haben das Gefühl, dass wir hier eine wirklich gute Platte haben.

Was würdest du sagen, macht Kalifornien immer noch zu einem schönen Ort zum Leben?
Es scheint das Mekka zu sein, was die Unterhaltungsindustrie angeht. Wenn man Schauspieler, Model oder Musiker werden will, scheint das der einzige Ort zu sein, an dem man sein kann, aber viel Glück. Es gibt raue Orte, die du finden wirst.

Das Lyric-Video zu eurem Song „Wild in these streets“ ist vom Videospiel GTA inspiriert. Warum ist das eine passende Ästhetik für den Song?
Wenn man GTA schon mal gespielt hat, weiß man, wie wild es auf den Straßen zugeht. Das schien sehr passend. Außerdem waren wir schon immer Fans der GTA-Ästhetik und haben es auf unserer Tournee oft gespielt.