Ich weiß noch, wie ich damals in einen CD-Laden gelaufen bin und „All Boro Kings“ gekauft habe. Ein Album, das mehrere Sommer in Dauerschleife lief. Aber das war in den Neunzigern und DOG EAT DOG sind bestimmt seit 15 Jahren von meinem Radar verschwunden. Nun melden sie sich mit einer neuen EP zurück, „Brand New Breed“. Bassist Dave ist von Beginn an dabei und gibt Auskunft über den Status quo der Band aus New Jersey.
Ihr Jungs habt einen neuen Release vor euch, der erste seit über zehn Jahren. Wie kommt es, dass ihr in der ganzen Zeit nichts mehr rausgebracht habt?
Nach der Veröffentlichung von „Walk With Me“ 2006 tourten wir für ein paar Jahre mit einigem Erfolg. Danach trennten wir uns von unserem Manager und es folgten einige gescheiterte Versuche, mit neuen Agenturen zu arbeiten. 2015 haben wir dann beschlossen, neue Musik zu schreiben und sie selbst zu produzieren, und nun können die neuen Songs endlich erscheinen.
Mein Eindruck ist, dass es in Europa und insbesondere Deutschland immer besser für euch lief als in den USA, einige eurer Veröffentlichungen waren sogar nur hier erhältlich. Was meinst du, woran das liegt?
In Europa und Deutschland hatten wir schon immer unsere stärkste Fangemeinde. Mitte der Neunziger Jahre erhielten wir viel Unterstützung von unserem Plattenlabel und waren ziemlich präsent auf MTV und anderen Videokanälen. Es gab ausgiebige Tourneen und Auftritte bei großen europäischen Festivals, also wuchs natürlich unsere Fangemeinde hier schnell. Wir sind auch in den USA getourt, aber wir konnten dort nicht den gleichen Erfolg erzielen. Damals hatte es keinen Sinn, Platten in den USA zu veröffentlichen, ohne auf Tour zu gehen, um sie zu promoten. Wir hatten schon immer eine enge Beziehung zu den Fans in Europa und betrachten Deutschland als unsere zweite Heimat.
Glaubst du, dass die Leute bei Konzerten lieber die alten Hits hören wollen?
Wir werden immer die Songs spielen, die die Leute hören wollen. Die Resonanz auf die neuen Sachen war aber bisher sehr positiv. Ich habe gesehen, wie große Menschenmengen zu Stücken getanzt haben, die noch nicht veröffentlicht waren, also weiß ich, dass wir immer noch in der Lage sind, eine Verbindung zu unseren alten Fans herzustellen und vielleicht auch einige neue zu gewinnen.
Ihr seid eine der ersten Bands gewesen, die HipHop mit Metal und Punk kombiniert haben. Aktuell wird diese Art von Crossover wieder öfter gespielt. Denkst du, es ist für DOG EAT DOG DOG ein guter Zeitpunkt für ein Comeback?
Der Sound der Neunziger Jahre wird im Moment definitiv wieder geschätzt. Auf einer Tour mit LIMP BIZKIT konnten wir kürzlich erleben, dass die Liebe zu diesem Musikstil noch immer ungebrochen ist. Niemand kann vorhersagen, was funktioniert oder sich verkaufen wird, aber wir freuen uns, wieder einen Plattendeal zu haben und Musik machen zu können, die uns und hoffentlich auch unserem Publikum einen Kick gibt.
© by Fuze - Ausgabe #73 Dezember/Januar 2018 und Dennis Müller
© by Fuze - Ausgabe #73 Dezember/Januar 2018 und Dennis Müller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #66 Juni/Juli 2006 und Ingo Rothkehl