DEATH LENS

Foto© by Epitaph

Punkrock mit Migrationshintergrund

Die aus dem Umland von Los Angeles stammende Band hat gerade mit „Cold World“ ihr viertes Album veröffentlicht. Wir sprechen mit Gitarrist Matt über ihre Einflüsse und Ideale.

Einige Mitglieder von DEATH LENS haben lateinamerikanische Wurzeln. Wie hat das den Sound und die Message der Band geprägt?

Ein paar von uns haben Eltern mit Migrationshintergrund und ich denke, das spornt uns an, die Chancen auch zu nutzen, die sie uns gegeben haben. Wir haben uns zur Aufgabe gemacht, die Community zu unterstützen und mit Leuten mit einem ähnlichen Background zusammenzuarbeiten.

Die Punk/Hardcore-Szene stellt sich selbst gerne als besonders offen und integrativ dar – nicht alle Leute würden dem zustimmen. Welche Rolle hat die lokale Szene für euch gespielt?
Die lokale Szene war definitiv extrem wichtig für uns alle. Die Unterstützung, die wir in den ersten Jahren erhielten, hat wirklich dazu beigetragen, die Gemeinschaft aufzubauen, die wir heute haben.

Hat sich eure Wahrnehmung der Szene im Laufe der Jahre verändert?
Ja, definitiv. So großartig die Szene auch war, so gab es doch auch eine gewisse Toxizität. Im Laufe der Jahre ist vieles davon ans Licht gekommen und hat das, was wir früher kannten, irgendwie verdorben. Das war auch nötig, denn die heutige Szene fühlt sich viel einladender und sicherer für alle an.

Du hast mal gesagt, dass du stolz darauf bist, für sozialistische Ideale einzutreten – ich kann mir vorstellen, dass dich das angesichts der politischen Situation in den USA in Schwierigkeiten bringt. Kannst du uns erklären, was du unter sozialistischen Idealen verstehst?
Wir folgen nicht unbedingt einer speziellen politischen Richtung. Alle Systeme haben ihre Schwächen. Uns geht es darum, füreinander zu sorgen und ein Gefühl der Gemeinschaft zu schaffen.

Inwiefern repräsentiert „Cold World“ diese Ideale?
Es ist eine Kampfansage an die Gier, die Korruption und die Lügen, mit denen wir gefüttert werden. Es ruft dazu auf, sich zusammenzuschließen und die Missstände in unserer Gesellschaft zu überwinden.