DEAD BOB

Foto© by Kristy Lee Audette

Das Leben nach NOMEANSNO

DEAD BOB ist das neue Projekt von John Wright, Schlagzeuger von NOMEANSNO, bei dem er zuerst überlegt hatte, es „3 - 2 = 1“ zu nennen, der Logik einer dreiköpfigen Band folgend, die zwei ihrer Mitglieder verloren hat, und in Anlehnung an den Titel des fünften NOMEANSNO-Album „0 + 2 = 1“ von 1991. Denn leider sind weder Rob Wright noch Tom Holliston von NOMEANSNO auf dem DEAD BOB-Album „Life Like“ zu hören.

Es gab drei merkwürdige Momente beim Hören von „Life Like“. Der erste Moment war, als ich etwa nach der Hälfte des Albums anfing, Rob Wright zu vermissen, Sänger und Gründungsmitglied von NOMEANSNO. Bis dahin hatte ich nur NOMEANSNO als Ganzes vermisst, aber plötzlich war es nur noch Rob. Gitarrist Tom Holliston, der seit 1993 bei NOMEANSNO spielte, vermisse ich nicht so sehr, vielleicht weil ich schon Übung darin hatte, Andy Kerr zu vermissen, der bis 1992 bei NOMEANSNO Gitarre spielte. Aber ich mag auch Byron Slack und Ford Pier, die auf „Life Like“ zu hören sind, also ist es eher ein John-Wright-mit- als ein John-Wright-ohne-Ding ...
Es ist nicht einmal so sehr Robs Stimme, die auffallend abwesend zu sein scheint. John scheint im Laufe der Jahre eine tiefere, rauhere Stimme entwickelt zu haben und klingt manchmal tatsächlich so ähnlich wie Rob. Es geht auch nicht wirklich um die Texte – denn einige der Lyrics auf dem Album stammen sogar tatsächlich von Rob. Es ist die schiere „Rob Wrightness“, die mir fehlt, seine große Persönlichkeit, sein schräger Humor, seine starken Texte und der Sinn für tiefe Weisheit, Nüchternheit und, nun ja, verdammt, seine patriarchalische Kraft, die er auf die Bühne brachte – gibt es irgendeinen anderen Elder Statesman des Punk, von dem du Lebensratschläge annehmen würdest?
Dem Album fehlt die Intensität von Robs Texten und die Leidenschaft und Wildheit, mit der er sie vortrug, gepaart mit dem Wissen, dass derjenige, der sie singt, auch derjenige ist, der sie geschrieben hat, als würde er aus seinem tiefsten Inneren mit etwas tief in dir kommunizieren. NOMEANSNO-Fans, so sehr sie DEAD BOB auch lieben werden – und ich glaube, das werden sie –, müssen diese überraschende emotionale Brücke für sich selbst schlagen: Rob ist nicht hier. Er ist beim Golfen, spielt mit seinen Kindern, serviert Suppe in einer Suppenküche, sieht sich neorealistisches italienisches Kino an, hört Dubstep oder was auch immer er gerade macht. Vielleicht bastelt er an elektronischer Musik, aber ich vermute, dass es noch Jahre dauern wird, bis das etwas wird.
Der zweite irritierende Moment war der Beginn von „No tomorrows“, einer der Songs auf dem Album, der komplett von Wright geschrieben wurde. Plötzlich fühlte ich mich an Marilyn Mansons „The love song“ erinnert und dessen Refrain – „Do you love your guns? God? The government? Fuck yeah!“ – überlagerte sich mit John Wrights Musik. Eigentlich mag ich manche von Mansons Sachen, aber das war trotzdem sehr beunruhigend. Ich war dankbar, dass Kristy-Lee Audette bei dem Track Trompete spielt, denn als mir klar wurde, was ich gerade höre und dass ich die Musikerin kenne, bewahrte mich das vor weiteren Gedanken an Manson ...
Und das brachte mich zu meiner dritten merkwürdigen Erkenntnis: Dank eines Gesprächs mit John Wright vor ein paar Jahren, bei dem man zum ersten Mal von diesem Projekt erfuhr, hatte ich in der Zwischenzeit die Gelegenheit, alle Musiker von „Life Like“ kennen zu lernen. Selina Martin, eine Musikerin aus Ontario, die in Paris lebt, hat in diesem Frühjahr zwei Konzerte hier in British Columbia gegeben, eines davon zusammen mit ihrem „Life Like“-Kollegen Ford Pier. Sie hatte mich sowohl mit ihren schrulligen Eigenkompositionen als auch mit ihrem RUSH-Cover „The spirit of radio“ begeistert. Kristy-Lee habe ich schon bei ein paar INVASIVES-Gigs getroffen – sie ist die Partnerin von INVASIVES-Chef Byron Slack. Ich habe sie auch schon mit RONG gesehen, einem witzigen Pop-Punk-Trio aus Vancouver. Außerdem hatte ich die Gelegenheit zu einem Interview mit Byron Slack– „John ist sein Punkrock-Vater“, so Kristy-Lee – über das neue INVASIVES-Album „Feel Good Live Forever“, das vielleicht in einer der nächsten Ausgaben erscheint. Und dann ist da natürlich noch Ford Pier, ein fester Bestandteil der Szene in Vancouver, der trotz seiner Zeit bei D.O.A. und seiner Zusammenarbeit mit Bands wie NOMEANSNO und den RHEOSTATICS hierzulande als Musiker unterschätzt wird. Ford und ich plaudern jedes Mal, wenn wir uns über den Weg laufen – oft bei Red Cat Records, wo er arbeitet –, und ich war Zeuge, wie er die Bühne mit jedem geteilt hat, von Mike Watt über Bob Mould bis hin zu NOMEANSNO selbst oder den SHOW BUSINESS GIANTS, Tom Hollistons Nebenprojekt.
Nun aber zum Interview mit John, der etwas nach unserem Interview postete, er plane Konzerte: „ Howdy howdy howdy, I’m a band! I have put together a dream team to try this stuff live and I am currently setting up a few shows in BC Canada for November. Some of the folks who helped me with the album are going to play with me. Byron Slack, from the INVASIVES, Ford Pier, from, well, all things Ford, perhaps you have heard his VENGEANCE TRIO for instance, Kristy Lee Audette, from RONG and Colin MacRae from PIGMENT VEHICLE. Looking to Europe next year and likely the States.“

John, sind Byron, Adam und Kristy-Lee alle nach Powell River gekommen, um mit dir aufzunehmen?
Nein,nur Byron und Kristy. Wie du weißt, habe ich an meinem eigenen Material und ein bisschen an alten NOMEANSNO-Sachen gearbeitet. Vor allem an einem Song, den Robbie und ich zusammen geschrieben haben und der nie veröffentlicht wurde, den ich aber jetzt fertiggestellt habe. Aber ich hatte mich schon jahrelang mit diesem Material beschäftigt. Und Corona gewährte mir nun eine Pause von dem Pub [dem Wildwood, das im Winter geschlossen wurde und noch nicht wieder geöffnet hat], in der ich mich mehr darauf konzentrieren konnte. Als ich anfing, mein Schlagzeug live aufzunehmen – denn ich hatte all diese Demos und Loops und programmierten Drums als Hilfsmittel zum Schreiben –, war ich mit den Ergebnissen ziemlich zufrieden. Das bezieht sich eher auf mein Album, aber zu Byron komme ich gleich noch. Die Songs waren in verschiedenen Stadien der Fertigstellung. Robbie war der Texter bei NOMEANSNO. Ich habe ein paar Lyrics geschrieben, aber ich bin kein besonders produktiver Texter. Alberne HANSON BROTHERS-Songs waren okay. Und natürlich spiele ich Schlagzeug und Keyboard und sehr rudimentär Gitarre und Bass. Aber eine One-Man-Band zu sein und ein paar dieser Songs zu spielen, das ist irgendwie kompliziert und überfordert mich, obwohl ich versucht habe, die Dinge meinen Fähigkeiten entsprechend zu vereinfachen. Aber irgendwann wusste ich, dass vielleicht Ford, Byron oder Leute, die ich kenne, kommen und mir helfen würden: „Hey, Ford, ich habe diese Lieder und keine Texte, hast du irgendwelche Ideen?“ Und Byron meinte, er hätte noch diese Demos und Ideen. Wir tauschten also die Sachen miteinander aus – also vor allem Byron, Ford und ich. Und ich sprach darüber, wie toll es wäre, wenn Adam Slack, Byrons Bruder und INVASIVES-Bassist, für mich Bass spielen könnte.

Das war aber schon vor ein paar Jahren ...
Ja, die Zeit verging, ich hatte mit der Bar gut zu tun, sie waren mit ihrem Leben beschäftigt und Adam bekam ein Baby, da war keine Zeit für etwas anderes. Aber schließlich schrieb Ford die Musik für einen neuen Song, der auf dem Album ist, „That was too easy“. Er hatte noch einen weiteren Song, der aber nicht auf dem Album ist. Und Byron schrieb einige Texte für meine Lieder. Wir hatten etwa ein Jahr lang darüber geredet hatten, dass sie herkommen, um ein paar Aufnahmen zu machen und an den Songs zu arbeiten, die wir zusammen geschrieben hatten. Byron konnte Kristy gewinnen, die ich noch nie getroffen hatte. Sie spielt Trompete und Gitarre, sie ist eine Multi-Instrumentalistin, und er meinte: „Oh, das ist ja toll, ich habe ein paar Bläsersätze, vielleicht will sie die spielen!“ Und das tat sie auch. Sie kam mit ihm, spielte ein paar Bläsersätze, sang ein bisschen, und Byron spielte ein bisschen Gitarre und sang im Hintergrund. Es war großartig und das nächste Album ist schon auf dem besten Weg, fertiggestellt zu werden. Adam hat es nicht geschafft, aber wenn er irgendwann in der Zukunft auftauchen könnte, wäre das großartig – denn das ist eine Sache, die noch fehlt ... Ein Keyboard-Bass ist unter bestimmten Umständen in Ordnung, aber es gibt auch Situationen, in denen ich „Nein, ich brauche einen richtigen Bassisten für bestimmte Songs“ sage, weil sie mir zu schwierig sind. Ein paar Stücke davon habe ich ausprobiert – und ich kann das nicht spielen. Außerdem ist der einzige Bass, den ich habe, ein riesiger Gibson Thunderbird, dessen Hals so verdammt lang ist, dass ich sein Ende kaum erreichen kann – ich bin so ein ungeschickter Bassist.

Da du mit einem Bruder wie Rob aufgewachsen bist und mit ihm Musik gemacht hast, ist dein Anspruch sicher recht hoch ...
Na ja, ich bin schon ein bisschen eingeschüchtert. Die Leute, die sich DEAD BOB anhören werden, sind NOMEANSNO-Fans, und ja, Robbie hat die Messlatte ziemlich hoch gelegt, wenn es um den Sound und das Songwriting geht. Ich versuche nicht, ihn zu imitieren, aber ich bemühe mich, diese Qualität des Schreibens zu haben, die Gefühle zu artikulieren, die ich habe. Es ist ein Talent, das man haben muss, es ist nicht einfach und es fällt mir schwer, meine Gefühle auszudrücken. Ich kann ein paar schlaue Worte aneinanderreihen, aber Robbie hat diesen emotionalen Ton in seinen Worten gefunden, der der Musik eine Bedeutung verleiht. Und bei der Musik beruhte es immer auf Gegenseitigkeit. Ich schrieb Musik, die Rob die Möglichkeit gab, seine Gefühle wie auf einer Farbenpalette zum Ausdruck zu bringen. Wir haben also gut zusammengearbeitet. Es fiel ihm nicht schwer, Texte zu meinen Liedern zu schreiben, und seine Worte verliehen den Gefühlen, die ich ausdrücken wollte, emotionale und intellektuelle Tiefe. Ich weiß genau, wie sich ein Song textlich anfühlen muss, aber ich weiß nicht unbedingt, wie man das letztlich formuliert. Ich bin einfach kein talentierter Texter.

Mir ist klar, dass dies keine NOMEANSNO-Reunion ist, aber ist Rob in irgendeiner Weise an „Life Like“ beteiligt? Hat er dir seinen Segen gegeben?
Oh ja, er hat mir auf jeden Fall seinen Segen gegeben – das ist in Ordnung. Aber nein, Rob ist in keiner Weise involviert, außer dass ich seinen Text für einen Song namens „White stone eyes“ verwendet habe. Es war ein Stück, für das ich eine Riff-Idee hatte, die stammte aus der Zeit von „Dance Of The Headless Of Bourgeoisie“ oder „No Means No One herum“, also von Ende der Neunziger oder Anfang der Nuller Jahre. Robbie hatte etwas Text dafür, aber er war in einer Tonart geschrieben, die für ihn am Bass schwer zu spielen war. Aber ich habe es immer gemocht! Vor etwa zehn Jahren habe ich eine Art Demo-Version davon gemacht, nur mit Keyboard-Bass. Inzwischen habe ich das Schlagzeug ersetzt und ich singe es. Ich habe keine Ahnung, wie Robbie es gesungen hätte – so weit sind wir mit dem Arrangement nie gekommen. Und dann habe ich einen NOMEANSNO-Song neu aufgenommen, den ich eigentlich nicht speziell für eine erste Veröffentlichung meines eigenen Materials eingeplant hatte. Der Song heißt „Life like“ ...

Ich liebe den Song!
Eigentlich ist er völlig obskur. Als Bonustrack auf einem Doppel-Vinyl-Album hat er nie das Licht der Welt erblickt, und wir konnten ihn nie richtig live spielen, aber unsere NOMEANSNO-Version auf der Platte ist in Ordnung. Sie ist gut gespielt, nur das Arrangement war ein bisschen flach, fand ich – es ist irgendwie mehr ein Popsong. Ich hatte mir ein viel breiteres Arrangement vorgestellt. Dann bin ich zufällig auf mein Original-Keyboard-Demo gestoßen und dachte: Weißt du was, du solltest es einfach als Popsong umschreiben. Also ich habe ihn so geschrieben, dass einer daraus wird. Nicht den Text, denn den hat Rob nachträglich hinzugefügt. Und der Text ist toll, also dachte ich, ich mache das einfach neu und schaue, was passiert. Und ich mag es wirklich! Ich konnte nur eine bestimmte Anzahl von Liedern fertigstellen, weil ich nicht genug Zeit hatte, um aufzutreten und Texte zu schreiben und so weiter. Ich sah dann die anderen Songs, die ich aufnehmen wollte, und diesen ersten, und ich fand, dass die textliche Tonalität genau passte. Also beschloss ich, das Album „Life Like“ zu nennen.

Hat irgendjemand etwas via Internet beigetragen, indem er dir Parts per Mail geschickt hat? Ich habe gehört, dass Larry Boothroyd von VICTIMS FAMILY gerade ein Projekt namens SPECIMEN BOX hat, an dem Ford beteiligt ist. Da haben die Leute Larry Parts gemailt, die er dann zusammengesetzt hat, ohne dass sie vorher wussten, wie das Ganze aussehen würde. Aber das hier ist nicht so, das ist alles in deinem Heimstudio entstanden, oder?
Mehr oder weniger. Natürlich mussten wir einige Ideen hin- und herschicken, aber das meiste von dem, was auf der Platte zu hören ist, ist hier entstanden.

Wer ist noch beteiligt?
Mein Sohn Aidan hat ein bisschen Akustikgitarre für mich gespielt. Und ich habe ein paar Texte von jemand verwendet, den ich eigentlich nicht kenne. Die erste Person, an die ich mich gewandt habe, war Selina Martin. Sie war schon mit Tom Holliston auf Tournee. Sie kommt aus Toronto. Ich kannte sie vorher nicht wirklich, aber als sie mit Tom hierher kam und im Pub spielte, traf ich sie. Ich habe sie noch ein weiteres Mal gesehen, und ihre Lieder und ihr Gesang haben mir wirklich gefallen. Am Ende habe ich mir eine CD von ihr besorgt, die ich mir im Auto anhöre und die mir wirklich gefällt. Sie ist eine gute Songwriterin und hat einen einzigartigen Sound. Und wie gesagt, ich hatte all diese Songs, zu denen mir textlich nichts einfiel, und ich dachte, ich könnte ein paar davon weitergeben: „Weißt du was, ich wette, Selina könnte daraus etwas Interessantes machen!“ Ich habe einfach losgelegt: „Ich habe diesen Song, vielleicht schreibst du einen Text, eine Melodie oder machst etwas daraus...“ Und bei „Life like“ wollte ich nicht nur meine Stimme haben, auch nicht nur eine männliche Stimme, sondern ein bisschen mehr Chorgesang, und ich fand, dass der ganze Song von einem Mann und einer Frau gesungen werden sollte. Selina hat ihren Gesang in Frankreich aufgenommen. Sie sang zur Tonspur mit meiner Stimme, die ich ihr geschickt hatte, und ich sang zu ihrer, als sie mir ihre zurückschickte. Dann habe ich die beiden Stimmen und Harmonien hier zusammengefügt.

Ich bin neugierig, wie du dir vorstellst, das Album live aufzuführen. Wer würde in einer Tourband mitspielen, wenn es eine geben sollte?
Nun, das ist alles noch in der Schwebe. Ich kann diese Songs nicht zugleich singen und spielen. Bei zwei oder drei Songs wäre das vielleicht möglich, so wie bim Eröffnungstrack „Just breathe“. Das ist einfach ein logistisches Problem bei einer Live-Show. Als Schlagzeuger habe ich bei NOMEANSNO einen Teil des Leadgesangs übernommen, aber ich kann nicht ein ganzes Set singen und gleichzeitig Schlagzeug spielen, das ist einfach nicht möglich.

Ich weiß nicht, wie das überhaupt jemand auch nur einen Song lang schaffen kann. Ich erinnere mich, wie du „Humans“ gesungen hast, und ich mich fragte, wie zum Teufel macht er das?
Stimmt. Ja, das kann ich schon. Und ich glaube, wenn ich eine Band gründen und Live-Shows spielen würde, müsste ich mehr singen als früher. Aber hier ist es unmöglich, dass ich ein ganzes Set singe. Und es gibt einige Lieder, die ich hier aufgenommen habe, die ich live gar nicht singen könnte. Ich muss mir also etwas überlegen. Am besten wäre es, wenn ich ein oder zwei andere Leadsänger dabei hätte, die mit mir auftreten. Aber das ist ein Thema, da stehe ich noch ganz am Anfang, irgendwann muss ich mir wohl was überlegen. Aber wenn es darum geht, wer dafür in Frage kommen würde, wären Byron, Adam und Ford natürlich großartig. Oder Keith Rose? Das sind alles Leute, die ich kenne, sie sind alle Profis, sie sind alle großartig. Es gibt sicherlich noch andere, aber das sind nur die, die mir am nächsten stehen. Aber es ist auch eine Frage, wer es überhaupt machen kann. Die Leute in meinem Umfeld sind alle älter. Wenn du in deinen Zwanzigern bist, ist es leicht zu sagen: „Lasst uns in einer Band spielen und auf Tour gehen!“ Aber wenn du in deinen Dreißigern bist und Kinder hast, wird das schon schwieriger. Du kannst nicht einfach aufstehen und abhauen. Und es muss Geld reinkommen. Es gibt eine ganze Reihe von Dingen, die man bedenken muss, wenn man eine Band zusammenstellt und auf Tournee geht. Ich weiß nicht, wie ich das anstellen werde. Aber ob ich das will? Natürlich will ich das! Ich liebe es, live zu spielen – nicht nur neue Stücke, sondern auch alte Stücke, die Stücke anderer Leute. Ich liebe es, auf der Bühne zu stehen, und das habe ich in den letzten acht Jahren viel zu wenig gemacht.