BRIMSTONE HOWL

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Sie kommen in Frieden!

Mit ihrem letztjährigen Album „We Came In Peace“ (Alive Records) konnte sich dieses Quartett aus Nebraska als eine der besten jungen Rock’n’Roll-Bands in Amerika etablieren. Mit ihrer melodischen Mischung aus Punk- und Classic-Rock gelingt BRIMSTONE HOWL zeitloser Rock’n’Roll, wie man ihn auch noch in 30 Jahren hören wird. Wie viele Bands können das von sich behaupten? Mir vermitteln sie eine Art GUN CLUB-Gefühl, während der Band ansonsten mehr Vergleiche mit den SCIENTISTS zu Ohren kamen. Wie dem auch sei, ich hatte die Jungs letztes Jahr im Elværket in Helsingör in Dänemark gesehen, wo sie bewiesen, dass sie auch auf der Bühne mächtig Gas geben können. John Ziegler, Sänger/Gitarrist, war bereit, einige Lebensweisheiten mit uns zu teilen. Die anderen Howlers sind Nick Waggoner (Gitarre), Calvin Retzlaff (Schlagzeuger) und Matt Shaughnessy (Bass).

Wie ist es, in Europa zu touren? Wie ist das Publikum hier im Vergleich zu den USA?Die Mädchen sind hübscher in Skandinavien, finde ich jedenfalls, aber Alkohol und Platten sind billiger in Amerika.

Das Publikum in Europa ist amerikanischen Bands gegenüber definitiv generell aufgeschlossener. Wir mögen den höheren Plattenpreis in Europa eigentlich ganz gern, hehe, weil wir ja Platten verkaufen und nicht kaufen. Und ja, skandinavische Mädchen sind hübscher. Das muss daran liegen, dass rigoros auf einen sauberen Genpool geachtet wird. Erinnert etwas an den Thule-Mythos.

Euer aktuelles Album „We Came In Peace“ hat einen vergleichsweise „cleaneren“ Sound als „Guts Of Steel“ und erinnert irgendwie mehr GUN CLUB, vielleicht liege ich aber auch falsch. Es ist jedenfalls eines der besten Rock-Alben, das ich im letzten Jahr gehört habe.

Danke. Es ist unsere beste Platte überhaupt. Ich habe jedoch mehr Vergleiche mit den SCIENTISTS gehört. Wir mögen diese Art von amerikanischer Musik, die auch die SCIENTISTS machen, obwohl sie Australier sind. Wir haben festgestellt, dass wir am ehesten amerikanische Bands mögen.

Wie war die Arbeit mit Produzent Jim Diamond?

Einfach, großartig, Mann. Ich würde es jederzeit noch mal machen wollen, natürlich mit anderen Songs. Mich interessiert nicht, was ein paar Kritiker über den Sound des Albums sagen. Er ist so, wie wir schon immer klingen wollten. Und es klingt super.

Warum ist es schlecht, ein „Hopeless destroyer“ zu sein?

Es ist noch viel schlimmer als nur schlecht. Ein „Hopeless destroyer“ zu sein, so wie in dem Song, bedeutet, dass ein Nazi-Wissenschaftler dein Gehirn auf einen einzigen Nutzen reduziert hat, so dass du nicht mal mehr bis zehn zählen kannst. Es ist ein wenig wie in einem Comic.

Calvin und Nick spielen auch noch bei den FORBIDDEN TIGERS, eine echt nette Band.

In der Tat, eine echt nette Band. Europa liebt sie, Amerika auch. Sie kommen nur nicht so oft zum Touren wie BRIMSTONE HOWL.

Du bist jung, in „Tomahawk“ singst du: „I’m 20 maybe not live till I’m 21“ – eine Verbeugung vor THE WHO?

Weit davon entfernt. Es ist nur eine Darstellung eines leichtfertigen jugendlichen Todeswunsches. Denn das Leben ist schon okay. Sieh dir Roger Daltrey an, es gibt sicher einige, die meinen, sein Todeswunsch hätte ihm besser gestanden hätte, wenn er weniger halbherzig gewesen wäre. Ich hab das geschrieben, als ich 18 war und es sollte an sich zwei Jahre später veröffentlicht werden, aber es erschien dummerweise erst, als ich bereits 23 war.