BLACK HEINO

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Drei Fragen an ...

Ein Exil-Hamburger-Trio, jetzt in Kreuzberg ansässig. Zwischen „Heldentum und Idiotie“ verorten sie sich selbst ausweislich des Albumtitels, und zwischen Punk-, Garage- und Pub-Rock sitzen sie musikalisch. Und sie provozieren Fragen nach dem blonden Schrecken aus Bad Münstereifel, die mir Diego Castro beantwortete.

Ich dachte, der „schwarze Heino“ sei Roy Black. Was sagt Roy dazu?

Roy dreht sich im Grabe um. Aber nur, damit er jetzt bequemer liegen kann. Jetzt, da wir da sind und das zu Ende bringen, was er mit seiner ersten Band, den CANNONS, nicht vollenden konnte, hat er endlich seinen Frieden.

„Jetzt schnell die Platte kaufen, bevor the Blond Heino seine Anwälte losschicken kann“, empfahl ich in meinem Review zu „Heldentum und Idiotie“. In den Achtzigern musste der „wahre Heino“ sogar in den Knast, weil der angeblich echte Heino ihn dank der korrupten Klassenjustiz der BRD verklagen durfte.

Es gibt für uns nur einen wahren Heino und das ist Norbert Hähnel! Den anderen würden wir gar nicht anerkennen. Sollte die singende Konditor-Innung tatsächlich auf Unterlassung klagen, benennen wir uns einfach um in RAY BLOCK & THE BASEDOW BLONDIES!

„Schwarzbraun ist die Haselnuss, schwarzbraun bin auch ich“, singt der blonde Heino. Was singt ihr?

Botanik kommt bei uns als Thema kaum vor. Auch die Kombination von Schwarz und Braun mögen wir nicht so, das hat so was von Herrentorte für Herrenreiter. BLACK HEINO verbreiten prollige Parolen zur Philosophie der Zeit. Das ist nicht mal nur ein dummer Spruch! So inspirierte mich Jacques Rancières Büchlein „Der Hass der Demokratie“ zum Beispiel zu dem Song „Vom Himmel hoch die Polizei“, in dem es darum geht, wie wir unsere demokratischen Werte in Schurkenstaaten exportieren und dem mit Bombardements auf die Zivilbevölkerung Nachdruck verleihen.