BAEST

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Völlig losgelöst

Mit „Necro Sapiens“ verlassen die Dänen BAEST das finstere Mittelalter, das sie mit den Vorgängern „Danse Macabre“ und „Venenum“ bereist haben und begeben sich in den Weltraum. Sänger Simon Olsen über den Wechsel von Zeit, Ort und Stilistik.

Simon, eure Alben waren bisher immer eine umfassende audiovisuelle Erfahrung. Beim letzten Mal gab es sogar den Podcast und das Buch zur Platte. „Necro Sapiens“ hat nun ein SciFi-Konzept. Da würden sich doch andere Medien auch wieder anbieten oder?

Ein Buch ist gerade in der Mache! Wir schreiben aktuell daran. Vielleicht wird es sogar ein Comic, dazu kann ich aber noch nicht so viel sagen, hier stehen bisher nur einige Entwürfe im Raum. Ob es wieder einen Podcast zum Album geben wird, kann ich dir auch noch nicht sagen. Hier kommt es darauf an, wie es zeitlich passt.

Auf „Necro Sapiens“ verfolgt ihr aber weniger eine zusammenhängende Geschichte, sondern baut eine Welt auf und besucht in dieser verschiedene Schauplätze und Charaktere, richtig?
Ja, wir erschaffen ein Universum, versuchen ein Bild davon zu vermitteln, weniger eine fest definierte Story zu erzählen. Wir wollten diesem strikten Rahmen entkommen und am Anfang eigentlich auch noch nicht mal einem Konzept folgen. Am Ende ist es aber doch so gekommen, jedoch wesentlich freier als bisher. Wir haben uns da sehr stark von Orwells „1984“ inspirieren lassen, aber auch von „Warhammer 40k“ oder „Mad Max“.

War es geplant, dass ihr so schnell schon wieder ein neues Album veröffentlicht? Das letzte kam ja erst Ende 2019.
Die ersten Ideen hatten wir schon während der „Venenum“-Sessions. Wir sind eine Band voller kreativer Energie. Warum sollen wir das nicht ausnutzen? Wir müssen das Eisen schmieden, solange es heiß ist. Meiner Meinung nach wird das nächste aber ein bisschen länger brauchen – aber was weiß ich aktuell schon. Am Ende ist es eine Einstellungssache. Wenn die Ideen sprudeln, sollte man sie nicht aufhalten. So funktioniert es zumindest für uns.

Mit wem habt ihr das Album aufgenommen, wieder mit Andreas Linnemann?
Genau. Mit dem bin ich zur Schule gegangen. Er war immer zwei Stufen über mir. Seit unserer EP hat er uns produziert und gemischt. Auch live ist er unser Sound-Engineer und ein echt cooler Typ, wir sind ihm sehr dankbar. Natürlich hätten wir mit ein paar der älteren Produzenten hier in Dänemark arbeiten können, Jacob Hansen, Tue Madsen oder Flemming Rasmussen, aber das wollten wir nicht. Wir wollten nicht den einfachen Weg gehen, sondern mit jemandem arbeiten, der genauso frisch und hungrig ist wie wir. Andreas hat immer neue Ideen und ist sehr engagiert. Auf ihn werden wir uns auch in der Zukunft verlassen!