Mit Dan von den selbsternannten Trainingsanzug-Punkern reden wir darüber, wie schwer es ist, eine Band DIY und mit in ganz Deutschland verteilten Musiker:innen am Laufen zu halten – und was eigentlich Trainingsanzug-Punks sind.
Was kann ich mir unter dem Albumtitel „Tracksuitpunx“ vorstellen? Wie sportlich ist das neue Album? Oder mehr so Couchpotato?
Haha! Alles in allem ist das Album sehr sportlich. Wir ziehen schon oft das Tempo an, so wie es sich im Punk und Hardcore gehört. Doch auch für die Couchpotatoes ist hier und da ein Track dabei und unser Credo ist, eine möglichst hohe Dynamik zu haben, was ruhige und fetzige Stellen angeht.
Ihr habt das Album DIY-mäßig produziert – eine Kostenfrage oder eine Einstellungssache? Was sind die Vor- und Nachteile, wenn man DIY unterwegs ist?
Beides! Vorteile sind: Niedrige Kosten und Freiheit, Spontanität und dass man immer genau das machen kann, worauf man Lust hat, sei es Gitarrensound oder welche Show mit welchen Bands man spielen möchte oder nicht. Weiterer Vorteil: Man lernt auch jede Menge für andere Aspekte in seinem Leben dazu. Nachteil: Es ist ein Arsch voll Arbeit!
Ganz ohne Hilfe von außen ist „Tracksuitpunx“ aber nicht entstanden: Tobi Duncan von TRASH BOAT oder Alan Day von FOUR YEAR STRONG haben ihren Teil dazu beigetragen. Was hat euch das gebracht und was kann man aus solchen Kollaborationen lernen?
Mit Tobi haben wir auch schon für unser letztes Album einige Tracks gemacht. Es ist immer sehr unterschiedlich, was man sich vorstellt und was am Ende bei so einer Zusammenarbeit herauskommt. Durch Tobi habe ich mich vor allem gesangstechnisch weiterentwickeln können. Außerdem hat Tobi einen unfassbar guten Sinn für catchy Melodien. Bei Alan haben wir unendlich viel Input bekommen, was Gitarrensounds angeht. So haben wir zum Beispiel erstmals mit einem Octaver gearbeitet. Insgesamt fühlen wir uns einfach sehr geschmeichelt, mit solch erfahrenen Menschen arbeiten zu dürfen, da wir alle Fans von TRASH BOAT und auch FOUR YEAR STRONG sind.
Eure Band hat in den letzten Jahren auch viel mitgemacht. Du lebst mittlerweile in Berlin, am Bass gab es einen Besetzungswechsel. Wie viel Herzblut und Arbeit steckt in „Tracksuitpunx“? Manch andere haben schon wegen geringerer Sachen das Handtuch geworfen ...
Unser Drummer Joel wohnt in Münster, unsere Bassistin Franzi in München und ich in Berlin. Der Struggle is real, aber dadurch, dass wir relativ viel live spielen, kriegen wir das eigentlich ganz gut organisiert. Franzi ist jetzt seit Januar dabei und wir sind extrem glücklich darüber. BAD ASSUMPTION ist für uns alle ein sehr bedeutender Teil unseres Lebens und um die Band, wie sie gerade ist mit Shows in ganz Deutschland und drumherum, zu realisieren, müssen wir alles andere, was wir sonst so machen, damit in Einklang bringen. Das funktioniert mal besser und mal schlechter. Die Liebe zur Musik und das, was uns unsere Fans auf unseren Live-Shows zurückgeben, lässt einen den Struggle doch immer sehr schnell vergessen.
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