APOCAPLEXY RECORDS

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Ein verdientes Label im Kurzporträt

Woher kommt der Name, wann und wo gegründet?

Bevor Apocaplexy gegründet wurde, betrieb ich Ponyhell Records, wo ich ausschließlich Minidiscs veröffentlicht habe. Es war damals geplant, das kommende TRAKTOR-Album „Sequence The Sequence“ ebenfalls auf Minidisc zu veröffentlichen. Irgendwann schrieb mir Georgios von TRAKTOR, dass sie noch kein Label für das Vinyl gefunden hätten, und so kam 2008 dann eins zum anderen. Apocaplexy ist im Übrigen eine Zusammenwürfelung der beiden Wörter Apoplexy, also Hirnschlag, und Apocaplypse. Vom Anfang bis heute betreibe ich es allein, in Gera in Thüringen.

Lebst du von deinem Label?

Zum Glück muss ich das nicht. Vom Label leben zu müssen, ist meines Erachtens nach ziemlich schwierig, und bei genauerer Betrachtung fallen mir nur wenige Labels und Mailorder ein, bei denen ich das Gefühl habe, dass das wirklich integer und ohne große Kompromisse läuft. Beispiele wären die Jungs von Bis aufs Messer beziehungsweise Adagio830 und Vendetta oder Markus von Per Koro.

Decken die Verkaufszahlen die Herstellungskosten?

Wie bei jedem anderen Label gibt es mal eine Platte, die stärker nachgefragt wird als die zuvor. So kommt eigentlich alles meist bei plus minus Null raus, aber eigentlich ist das auch egal. Wenn der Plan für eine Platte geschmiedet wurde, dann ziehe ich das durch. Wenn sich die Platte so gut verkauft, dass das Geld für die nächste Platte da ist, dann ist alles knorke.

Was machst du sonst noch?

Neben Familie und Job betreibe ich mit einem Kumpel noch den Siebdruck- und Grafikladen Dekor Labor sowie mit einem anderen Kumpel aus Dresden das Kleinstlabel Nerdcore Records. Ich bin also gut ausgelastet und manchmal dauern die Dinge dann ein Stück länger als gedacht. Wenn unterm Strich dann aber die Qualität stimmt, habe ich ein umso ruhigeres Gewissen.

Deine bevorzugten Stilrichtungen?

Musikalisch verorte ich mich mit dem Label hauptsächlich im D.I.Y.-Hardcore/Punk, schließe aber andere Stile nicht grundsätzlich aus. Ehrlich gesagt, keine Ahnung, was die Zukunft bringt. Die eine oder andere Platte findet ja auch auf Nerdcore ein Zuhause.

Deine Labelvorbilder?

Labelvorbilder gibt es nicht wirklich im Sinne von „genauso mache ich das jetzt auch“. Natürlich haben mich gewisse Labels und deren Veröffentlichungen aus unterschiedlichen Gründen auch beeindruckt, geprägt und interessiert. Zum Beispiel Coalition, Constellation, Ebullition, Hand Held Heart und Witching Hour. Ich mag aber auch die Vielfalt von Adagio830, die musikalische Kompromisslosigkeit von React With Protest und Vendetta Records, die Kreativität von Spastic Fantastic, die Neugier von Per Koro und – auch wenn ich mit den meisten Bands von Discorporate Records selbst nicht viel anfangen kann – Johannes und seine Vision.

Deine wichtigsten beziehungsweise besten Veröffentlichungen?

Die wichtigste Veröffentlichung ist immer die, die gerade im Presswerk ist und hoffnungsvoll erwartet wird.

Was ist so faszinierend an der Labelarbeit?

Absolut faszinierend ist nach wie vor für mich, wenn bei einer Platte, die zu einer Release-Show da sein soll und bei der wirklich alles schiefgegangen ist, was schiefgehen kann, es dank D.I.Y.-Netzwerk und entsprechendem Enthusiasmus dann doch noch irgendwie klappt. Darüber hinaus natürlich die ganzen Bekanntschaften mit den Bands auf dem Label sowie den Leuten hinter all den anderen Labels.