Wo und wann wurde das Label gegründet und wer steckt dahinter?
In Hamburg, wann genau weiß ich nicht mehr, so vor zwei oder drei Jahren. Dahinter stecke nur ich, Aaron, allerdings hatte ich am Anfang viel Starthilfe von Thommy von Uga Uga Tapes und wir machen immer noch gerne Sachen zusammen.
Was machst du sonst noch?
Ich spiel bei PLANT und betreibe zusammen mit unserem Gitarristen Forwst Records. Außerdem produziere ich unter dem Namen BROKEN AMBIENTE so weirden Noise/Soundscape-Kram, veranstalte gelegentlich Konzerte und helfe bei verschiedenen Konzertgruppen am Tresen. Hab auch mal ein Fanzine geschrieben, ist aber schon länger her. Vielleicht kommt da aber nächstes Jahr wieder was in die Richtung.
Welche sind deine bevorzugten Stilrichtungen?
Ich mag echt vieles. Wenn ich mich auf was festlegen müsste, wäre es alles, was nicht an gängige Songstrukturen gebunden ist. Ist aber keine Pflicht.
Die ersten Bands, die heutigen Bands?
Angefangen hab ich mit SKANKSHOT, wo ich auch mitgespielt hab, und BRUISED SHINS, die gibt’s aber beide nicht mehr. Aktuell wären da KARINA KVIST (Melancore), SCARE TACTIC (Crust) und PLANT (Crust/Dub). Als nächstes kommen wahrscheinlich BLEAK MOUNTAIN (Posthardcore) und PRIMEVAL SOUP (Dub/Ska/Punk) raus. Insgesamt ist die Tendenz also lärmiger und düsterer, aber hier und da nehme ich auch mal gerne Offbeat, wenn die Einstellung stimmt.
Was waren deine drei wichtigsten, besten oder meistverkauften Releases?
BRUISED SHINS, weil erstes Tape überhaupt. KARINA KVIST, weil erstes Tape ohne Hilfe von Uga Uga und die Leute auch voll toll sind. PLANT, weil mir persönlich voll wichtig.
Decken die Verkaufszahlen die Herstellungskosten?
Nö.
Was fasziniert dich am Labelmachen?
Ich find’s halt cool, wenn Leute, die in Bands spielen, auch ganz DIY-mäßig ein bisschen was machen, um anderen Bands zu helfen. Sei es jetzt Konzerte veranstalten, Sachen mit rausbringen, Leute rumfahren usw. Anders funktioniert DIY meiner Meinung nach nicht. Und auch, wenn das jetzt hart klingt, aber Bands, die einfach nur Band machen, checken halt oft nicht, wie viel Arbeit andere beispielsweise in ein Konzert von denen stecken und verhalten sich dann leider auch entsprechend. Ok, ich schweife ab. Ein Label ist für mich ein Teil einer DIY-Politik, in der die Bands alles für sich und andere coole Bands selber machen. Yeah!
Deine Labelpolitik?
Ich mach das aus Spaß und weil es mich glücklich macht, dabei zu helfen, Musik, die ich mag, rauszubringen. Ich häng gern mit den Bands rum, die ich rausbringe. Ich biete keine Dienstleistung oder fehlerfreien Service an, ich bringe gemeinsam mit netten Bands deren Kram raus. Ach ja, so Umverteilung von unten nach oben, wie sie die GEMA betreibt, mache ich nicht mit.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #132 Juni/Juli 2017 und Florian Feldmann