Punk und Hardcore in Österreich – ja, gibt es! Gar nicht so wenig, und gar nicht so übel. Wie auch bei anderen Subkulturen des kleinen Landes mit seinen nicht ganz 84.000 Quadratkilometern fehlt es in der Regel (nicht nur) an differenzierter Außenbetrachtung und -wahrnehmung, sondern generell an Reflexion und Dokumentation. Das Buch „Als der Vorhang fiel. Punk im Wien der 90er“ stößt in diese Lücke. Ein Gespräch mit Autor Claus Oistric und Verleger Klaus Hintersonnleitner.
Wir treffen uns im Café Weidinger, immer gut zu besuchen, einst in den 1930er und 1940er Jahren für Antifaschisten ein Ort konspirativer Treffen und kurz vor Weihnachten eine Insel zum Innehalten, wo Bier, Wein, Kaffee und Kuchen gleichermaßen gut schmecken. Claus und Klaus gehen später in die Pankahyttn [pankahyttn.at] im 15. Bezirk, wo an diesem Abend DIM PROSPECTS und PHAL:ANGST spielen sollen. Dieses von Punx erkämpfte, bewohnte und kollektiv belebte Haus ist Mitglied des „Bündnis 12. Februar“, das sich dafür einsetzt, dass der historische Tag des Aufstands gegen den Austrofaschismus zum gesetzlichen Feiertag wird. Was wohl vorerst auf längere Sicht Zukunftsmusik bleibt, steht den Menschlein in Österreich 2024 doch sehr wahrscheinlich eine Rechts-Rechts-Regierung aus FPÖ und ÖVP bevor. Letztere verehrt ungebrochen den obersten Austrofaschisten Engelbert Dollfuß, 1934 von österreichischen Nazis erschossen, als geistigen Ahnherrn ihrer unglückseligen Partei.
Wenn hier Zeitgeschichtliches mit dem Punk-Geschichtlichen verwoben wird, dann passt dazu, dass Autor Claus Oistric, 1981 im niederösterreichischen Hainburg an der Donau geboren, der unter anderem ein Masterstudium für Zeitgeschichte und Medien abgeschlossen hat, mit dem Buch „Als der Vorhang fiel“ Zeitgeschichte mit hiesiger Punk/Hardcore-Geschichte verbindet, und deren Wechselwirkungen herausarbeitet. So stellt schon der Titel den Kontext zum Fall des Eisernen Vorhangs her, in dessen zeitlichem Umfeld mensch ebenso von einem nachhaltigen Aufbruch der österreichischen Punk/Hardcore-Szene sprechen kann und muss. Claus personifiziert einen weiteren Aspekt fast aller österreichischen (Subkultur-)Geschichten – Menschen, Ideen und Impulse „aus den Bundesländern“ werden fast immer in Wien, der Hauptstadt, wirkungsmächtig. Was unsere kleine Runde so in Reinkultur verkörpert: Klaus, der das Buch als zweite Veröffentlichung seines Verlags Glitzer & Grind herausgebracht hat, kommt aus der Steiermark, der Ox-Berichterstatter aus Linz, der drittgrößten Stadt des Landes.
Wie kam es zu diesem Buch?
Claus: Der Zugang war anfangs ein sehr persönlicher. Ich bin zum ersten Mal Vater geworden und habe darüber nachgedacht, welche Einstellungen ich in mir trage und weitergeben will, und diese hinterfragend – wo kommt das her? – bin ich auf meine Jugend, meine Sozialisation in der Punk-Szene gekommen. Dann war Corona, es war zwar nicht viel Zeit, wegen dem Kind, aber ich habe doch Material zu sortieren begonnen. Ich habe viel weggeschmissen, hatte aber noch einiges, zum Glück hatte Mäcks [Markus „Mäcks“ Henschl, einer der Protagonist:innen, die im Buch ausführlich zu Wort kommen] ganz viel. Er war mein Retter, ihn kannte ich vom Petronell [ein geerbtes Haus, das von einer engagierten Gruppe in der ersten Hälfte der Neunziger Jahre als niederösterreichische „Außenstelle des EKH“ (Zitat Claus) betrieben und belebt wurde]. 2021 habe ich dann angefangen mit dem Buch.
Klaus: 2021 schon? Hatte ich da schon vor, den Verlag zu machen? Gute Frage, wann genau die Idee entstanden ist ... Ich denke, beim TERRORGRUPPE-Konzert in der Arena [im November 2021], auf der Abschiedstournee, haben wir erstmals darüber geredet, erste Ideen gesammelt. Ich habe ja früher kurze Zeit das Label Schall & Rauch Platten gemacht [wo Klaus von 2012 bis 2015 einige Tonträger veröffentlichte, großteils auf 7“], dann länger nichts, außer Broterwerb. Ich hatte wieder Lust, etwas zu machen, warum nicht einen Verlag, der sich mit solchen Themen befasst – so einen gibt es in Österreich nicht, zumindest keinen, den ich wahrgenommen hätte. Ich bin es aber langsam angegangen. Beim Label war das so klassisch DIY-Punkrock, von heute auf morgen hast du die Idee, morgen wird es schon gemacht, learning by doing, ein teures Hobby. Beim Verlag wollte ich mir zuerst Know-how aneignen, dazu hat gepasst, dass ich mich – schon mit dem Nebengedanken an den eigenen Verlag – beim Milena Verlag [„Super Bücher für super Menschen“, der aktuelle Slogan des Verlags mit interessantem Programm, milena.at] um ein Praktikum beworben hatte und das hat tatsächlich geklappt.
Claus: Wir verstehen uns gut in der Herangehensweise. Mir war wichtig, diese Geschichte nachvollziehbar machen. Da ist der Eiserne Vorhang, der sogenannte, und der fällt und dann passiert da etwas, das kommt nicht von ungefähr, das wollte ich nacherzählen.
Klaus: Das war auch die Zeit, in der du selbst in die Punk-Szene eingestiegen bist, und so hast du auch selbst als Beteiligter sprechen können. „Neunziger, da kenne ich mich aus.“
Claus: Ich habe auch bei den Interviewpartner:innen versucht, Menschen zu Wort kommen zu lassen, die noch nicht so oft gehört wurden. Ich hätte natürlich mit Tom Eller vom Flex reden können, oder mit Othmar vom Chelsea. Der übrigens gesagt haben soll: „Das kann kein gutes Buch sein, wenn er nicht bei mir war.“ Ich wollte, sozusagen, die „unsung heroes“ vor den Vorhang holen. Ich habe an die zwanzig Interviews geführt, mit einigen Leuten habe ich öfter gesprochen. Mir war wichtig, dass ich nicht mit einem Fragenkatalog in die Gespräche hineingehe, sondern die Menschen reden lasse, tatsächlich etwas erfahre. Die Geschichte hat sich dadurch schon verändert, ich hatte aber auch einen roten Faden.
Was das Buch für mich unter anderem auszeichnet, ist, dass einige Frauen prominent zu Wort kommen, du als Autor ganz offensichtlich bewusst den „Frauenanteil“ gesucht und herausgearbeitet hast, damit der weibliche Anteil der Geschichte nicht unter den Tisch fällt, sondern sich mit einer großen Selbstverständlichkeit und Souveränität präsentiert – was bei vergleichbaren Szene-Reflexionen sonst nicht immer der Fall ist. Zugleich kann mensch bei den Frauen, die zu Wort kommen, mitunter den Eindruck gewinnen, dass diese Zeit wohl als entsprechend wichtige, auch prägende Phase der eigenen Geschichte verstanden wird, aber es sind nicht diese oft männlichen Heldensagen, die es vielerorts zu lesen gibt. [Ein flankierendes Gespräch zu Buch und Zeit mit Susa Kreuzberger, die bei den PIRANHAS Bass gespielt hat, in diverse wichtige Orte der Wiener Subkultur wie Ägidi, Flex, EKH, Bach und Arena mitgestaltend involviert war, dann und bis heute als Modemacherin aktiv bei intakter reflektierter, widerständiger Haltung zum gesellschaftlichen und politischen Mainstream, ist leider aus terminlichen Gründen nicht zustande gekommen.]
Claus: Ja, das wollte ich sehr bewusst. Das ist auch dem Umstand geschuldet, dass ich viel mit Mäcks geredet habe, und er ist ein sehr reflektierter Mensch, auch was die Geschlechterthematik anbelangt, und der schon gesagt hat, viel echtes „Heldentum“ war da jetzt nicht ... Gleichzeitig haben die Frauen, mit denen ich geredet habe, die Gabi zum Beispiel [Garcia, Stimme und Gitarre bei POT-SCHE-MU und PIRANHAS, in der Ägidi und im EKH involviert] hat gesagt, ja, es war damals schon wichtig, zu zeigen, wie sehr man sich um nichts scherte, und gleichzeitig war der Umgang miteinander schon schroff, im Nachhinein gesehen. Ich denke, das macht die Zeit, die Distanz, dass die Menschen unaufgeregter über solche Dinge reden können. Müsste ich über das Jetzt sprechen, könnte ich das sicher nicht so unaufgeregt.
Ein weiterer Aspekt, der mich sehr anspricht, ist der immer wieder verdeutlichte gesamtgesellschaftliche Kontext der Punk- und Hardcore-Szenen, um die es da geht. Sachen wie die Nähe zur Totalverweigerung, Opernball-Demo, auch all die progressiven Ansprüche und Ansätze Richtung Feminismus, Vegetarismus, Zusammenleben und -lieben, die da sehr wohl ganz konkret waren. Was ich selbst ja schon beinahe verdrängt habe, dass das „dazugehörte“, nein, elementar war. Vor lauter Kritik an der eigenen Szene, mir war ja so vieles immer nur „Behauptung“, habe ich mir da ein so nicht wirklich zutreffendes Bild gebastelt, wahrscheinlich auch zum Teil aus Bequemlichkeit.
Klaus: Da brauchst du ja auch einmal diese Distanz, dass du solche Dinge überhaupt erkennen kannst, wenn du irgendwo mittendrin gewesen bist, siehst du das ja oft gar nicht.
Claus: Ich habe die Erfahrung gemacht. Mit Grisu [Schmaus, Szene-Aktivist als Fanzine- und Radiomacher, Mailorder-Betreiber], der im Buch vorkommt, war ich damals befreundet, er hat das Fanzine Der Grüne Punk gemacht, Mitte der Neunziger, er war ein paar Jahre älter als ich. Irgendwann hat sich das dann verlaufen, es gab keinen Streit, aber ... Als wir jetzt miteinander geredet haben, hat wohl zum ersten Mal das, was man sein will, was man darstellen will in der Szene, wie wichtig man ist in der Szene, oder eben nicht, keine Rolle mehr gespielt. Früher hatte das schon auch etwas davon, du spielst, wenn du jung bist, den Harten ...
Üblicherweise klassisch mit Punk und auch Hardcore assoziiert, spielen im Buch Drogen- und Alkoholexzesse keine wesentliche Rolle.
Claus: Das war bei uns und für mich nicht wichtig.
Klaus: Ich könnte mir vorstellen, ohne die ältere Generation jetzt gut zu kennen, das waren ja eher Menschen aus behüteterem Umfeld, die am Wochenende Party gemacht haben, zumindest in meinem Umfeld, da waren keine Straßenpunker dabei, da wurde in die Schule gegangen, gearbeitet, und am Wochenende ...
Claus: Bei euch in Linz in der Hardcore-Szene, Rainer, scheint das ja ähnlich gewesen zu sein, zumindest nach meinen Recherchen. Da war der Szene-Begriff ja auch weiter gefasst, und wenn dann jemand wie der Sheriff [legendärer, verstorbener Wiener Punk, glorreicher Bastard und Engel zugleich, dem mit Lörkas, Gitarrist von PÖBEL und DEAD NITTELS, und Thomas Reitmayer, der den Punkfilm „Es ist zum Scheissn“ gemacht hat, beide ebenfalls schon verstorben, das Buch gewidmet ist] mit Bande nach Linz gekommen ist, war das schon eine andere Liga.
Ihr habt etwas von zweiter Auflage gesagt ...
Klaus: Wir haben 800 Stück gemacht, erste Auflage, die ist jetzt in den letzten Zügen. Ich hätte ja gar nicht so viele drucken lassen, ich hätte vielleicht 500 oder 600 gemacht; Vanessa Wieser, meine Chefin beim Milena Verlag meinte, 800 machen, das kann ganz gut gehen – aber dass wir die tatsächlich verkaufen, hätte ich mir niemals gedacht. Das Presseecho war ja auch ein Wahnsinn, dass wir so viel vorkommen, querbeet, in Die Presse, im Kurier, im Kurier, im Falter nicht ...
Mit Thomas Reitmayer, dem das Buch auch gewidmet ist, warst du, Claus, befreundet. Da muss doch aus den Recherchen zum Film „Es is zum Scheissn“ einiges an Material da gewesen sein.
Claus: Ja, da gibt es sehr viel, er hatte noch sehr viel Material von Dierk [Rossiwall, jahrzehntelange Wiener Szene-Institution, aktuell Bassist bei EXTREM], aber für seine Witwe ist das natürlich noch immer alles extrem schmerzhaft. Auf die Sachen von Dirk hatte ich Zugriff. Der Film wird auf jeden Fall auch jetzt verfügbar werden.
Tipp: Zuerst schauen wir den Film und dann lesen wir das Buch.
Claus: Dadurch, dass Thomas und ich befreundet waren, haben wir ja immer geredet, Sachen hin- und hergeschickt, was er recherchiert hat oder wenn ich irgendwelche Geschichte-Sachen gehabt haben, wir waren immer im Austausch und insofern war es für mich jetzt schon komisch, das Buch zu schreiben, und er, Thomas ist nicht mehr da ... Diese Widmung war mir ganz wichtig.
Extrem erstaunlich finde ich ja, wie wenig Platz das Buch braucht, um so beinahe unendlich viel zu erzählen.
Claus: Ich habe da schon auch ein wenig mit mir gerungen. Meine Frau hat zum Beispiel gesagt, dass ihr die ersten Kapitel ein wenig „zu akademisch“ wären, Klaus meinte, nein, es wäre okay, alle meine Professoren meinten wieder, es wäre viel zu viel ... Wir haben auch gesagt, ab 200 Seiten wird es mit dem Preis schwierig, wir wollen keine 30 Euro verlangen.
Klaus: Es hatte auch damit zu tun, wann wir fertig sein wollten. Wir haben uns recht früh die Deadline gesetzt und bis wann ich das Material brauche. Wenn du weißt, du musst im Mai abgeben, dann gibt das auch Fokus.
Prog ist dick, Punk ist dünn ... Gibt’s Feedback der Menschen, die im Buch vorkommen?
Claus: Ja, einiges. Es hat sich noch niemand beschwert ... Für manche war es komisch, sich selber zu lesen. Mäcks hat etwa gesagt, es wird dem so viel Bedeutung beigemessen – er hätte damals im Tun nicht so viel darüber nachgedacht und es ist deshalb jetzt komisch, das gedruckt zu lesen, und da hat es durch die Kontextualisierung auf einmal so viel „Sinn“. Von Mäcks wird ja vieles erzählt, vom Tod seines Vaters, Erbschaft, auch sein Wegkommen vom Alkohol – ich habe ihm das Manuskript zum Lesen geschickt: „Ist das okay?“ Er hat geantwortet: „Absolut, so war’s und so habe ich das gesagt.“ Aber gleichzeitig fühlt er sich eben nicht so wichtig im großen Ganzen.
Die Wiener Buchpräsentation im Arena-Beisl am 12. Oktober mit Konzerten von PROGRAMM C, erweiterten DIM PROSPECTS, die THOSE WHO SURVIVED THE PLAGUE-, BRAMBILLA- und T.O.D.-Songs spielten, und EXTREM war ja ein generationenübergreifendes, rauschendes Get Together „der gar nicht so dysfunktionalen Punk/Hardcore-Family“. Wie waren die anderen Präsentationen?
Klaus: Ausgerechnet in Graz war ich krank, aber das war keine eigene Präsentation, wir haben uns da an die 30-Jahre-Tour von FLOWERS IN CONCRETE angehängt. Weil ich mir gedacht habe: Wie viele Menschen interessiert das außerhalb von Wien tatsächlich? Wenn du selber etwas auf die Beine stellst, kommen dann vielleicht 15 versprengte Besucher:innen. Da ist ein Konzert, die Band passt, wir setzen uns mit den Büchern hin, erzählen vielleicht fünf Minuten schnell etwas dazu auf der Bühne ... Salzburg hat stattgefunden, im Exil in Neunkirchen [ein engagierter Plattenladen in einem 2.600-Einwohner:innen-Ort in Niederösterreich] war es sehr super. Klein, aber alle Menschen, die da waren, waren sehr interessiert.
Ist eine dritte Veröffentlichung von Glitzer & Grind absehbar?
Klaus: Nix Fixes, es könnte sein, dass im Frühjahr/Sommer doch noch etwas kommt, wobei ich den Frühling eigentlich schon abgeschrieben hatte, aber das ist noch nicht spruchreif. Ich glaube ja, dass es eine Ausnahme ist, dass dieses Buch so gut gelaufen ist, darum müssen die Bücher schon für und in sich stimmen, die ich mache. Mich wundert etwas, dass ich null Manuskripte bekomme, ich hätte mir schon gedacht, dass nach zwei Veröffentlichungen aus dem Dunstkreis Underground und Angrenzendes mir Menschen, die keinen Verlag finden, schon etwas schicken ... da kommt aber gar nichts ... Ich habe schon eine Handvoll Kandidaten, von denen ich möchte, dass sie etwas schreiben oder dass sie über bestimme Themen schreiben [schaut zu Claus, beide lachen]. Falls du was schreiben willst ...?
Claus, hast du Blut geleckt?
Claus: Das habe ich schon lange. Das Thema hat mich jetzt noch nicht ganz losgelassen. Wir machen noch ein paar Lesungen, zum Beispiel im Februar im KuKu [nicht unlegendäres, lange bestehendes „linkes Beisl“ an der Linken Wienzeile]. Und mir passiert es jetzt immer wieder, letztens eben im KuKu, ich treffe jemanden und es heißt: „Ich bin in deinem Buch! Ich war der Schlagzeuger von ...“ Es würde eben noch so viele Menschen geben, wo es wert hätte, dass sie ihre Geschichten erzählen. Es gibt auch einige Aspekte im Buch, wo ich mir denke, es wäre interessant, da noch mehr herauszuholen. Es ist nur eine Beobachtung am Rande, aber dadurch, dass ich keinen Fragenkatalog hatte, ist zum Beispiel in einigen der Gespräche aufgetaucht, wie wichtig die zweite ... BUT ALIVE-Platte für viele meiner Gesprächspartner:innen aus meiner Generation war, eine Platte, die auch mir sehr viel bedeutet hat, die war ein Wahnsinn! Hätte ich gefragt „Und, was ist mit ... BUT ALIVE?“, wäre das wohl nicht so gekommen, oder die DIE TOTEN HOSEN und „Learning English“.
Das Buch endet mit dem Kapitel „Willst du eine Szene? Mach dir eine Szene!“ Nehmt ihr aktuell eine solche wahr? Wenn ja, wo?
Claus: Ich denke schon, dass es eine große Szene gibt. Ich merke bei Jan [„Capeet“ Gallhuber, Fanzine-Macher und Capeet Concerts & Records], wenn der Fotos auf Instagram postet, dass es da um das Venster 99 [Konzertlokal am Währinger Gürtel, venster99.at] eine Riesenszene gibt.
Klaus: Seit der Pandemie sind die Konzerte im Venster eigentlich immer ausverkauft, das war vorher nicht so. Das höre ich von vielen Seiten, unlängst war ich selbst bei RED DONS, bummsvoll, dabei ist die Band jetzt nicht so bekannt.
Claus: Bei mir ist es gerade eher der Rückzug aufs Land, insofern kann ich zu Punk in Wien aktuell wenig sagen.
An diesem Punkt ging das Gespräch in mäanderndes Plaudern über ... Das Buch sei zur Lektüre dringend empfohlen!
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Claus Oistric
ALS DER VORHANG FIEL
Punk im Wien der 90er
Glitzer & Grind • glitzerundgrind.carrd.co
180 Seiten, 22 Euro
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #172 Februar/März 2024 und Rainer Krispel