35 Jahre später: THE CLASH - Combat Rock (LP, CBS, 1982)

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Im Mai 1982 wurde „Combat Rock“ von THE CLASH veröffentlicht, produziert von Glyn Johns, der bereits mit LED ZEPPELIN gearbeitet hatte. Es wurde das bestverkaufte Album der Bandgeschichte, mit erfolgreichen Singleauskoppelungen wie „Know your rights“, „Rock the Casbah“ und „Should I stay or should I go“ (das später für eine Jeans-Werbung benutzt wurde, wie zuvor bereits „London calling“ für eine englische Edelautomarke). Die beiden letzten Songs schafften es in die Top Ten der amerikanischen Radio-Charts, in den USA erreichte das Album Platinstatus.

Dieser Erfolg brachte den ökonomischen Durchbruch für die Band. Bernie Rhodes, der zwischenzeitlich durch Kosmo Vinyl ersetzt worden war, kehrte daraufhin als Bandmanager zurück und brachte die Finanzen wieder ins Gleichgewicht. THE CLASH standen bei CBS mit einigen hunderttausend Dollar in der Kreide: „It wasn’t that the band had gone out and bought pink Cadillacs and houses in Beverly Hills. They had run up bills recording and touring. They didn’t have anyone watch them“ (Bernie Rhodes, LA Times, 1988). Rhodes verstand es, durch erfolgreiche Shows, beispielsweise zahlreiche ausverkaufte Konzerte in New York, die aufgrund des großen Andrangs von der Feuerwehr aus Sicherheitsgründen beinahe wieder abgesagt wurden, die Finanzen ins Lot zu bringen.

Auf diesem Album flirten THE CLASH mit Rap, Dub, Funk und Reggae. Und es gibt einen Cameo-Auftritt des Beat-Generation-Poeten Allen Ginsberg beim Song „Ghetto defendant“, einer Midtempo-Dub-Nummer. Ginsberg lernte die Band 1981 backstage bei einem ihrer Konzerte auf der „Sandinista!“-Tour im New Yorker Bond Casino am Times Square kennen. Joe Strummer forderte ihn auf, auf die Bühne zu kommen, um mit der Band „Capital air“ zu spielen, ein Song auf Basis eines Textes von Ginsberg und einer vorgeschalteten Fünf-Minuten Probe der Band. Ein zackig geschaffenes Stück, in dem Ginsberg zu einem Rundumschlag ausholt gegen Kapitalisten, Bürokraten, den Polizeistaat, aber auch Kommunisten. Der Text wurde später in Ginsbergs Gedichtsammlung „Holy Soul Jelly Roll“ veröffentlicht.

„Combat Rock“ sollte eigentlich ein Doppelalbum werden mit dem Titel „Rat Patrol From Fort Bragg“. Diese Idee wurde nach bandinternen Streitereien verworfen. Als Bootleg kursiert dieses Album noch, mit unveröffentlichten Songs wie „The beautiful people are ugly too“, welches sich als Instrumental mit dem Namen „Casablanca“ auf der EP „Leave It To Luck“ (1985) von Schlagzeuger Topper Headon wiederfindet. Der aus dem Film „Slumdog Millionär“ bekannte Song „Paper planes“ der britischen Rap- und HipHop-Aktivistin M.I.A., die sich oft mit T-Shirts von THE CLASH ablichten ließ, beinhaltet ein Sample von „Straight to hell“ von „Combat Rock“.