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OFFSPRING

Let The Bad Times Roll

In diesen Zeiten kannst du dich entweder unter deiner Bettdecke verkriechen oder du akzeptierst die Misere, so wie THE OFFSPRING, die nach neun Jahren mitten in einer globalen Pandemie ein neues Studioalbum releasen. „Let The Bad Times Roll“ – sich nicht im Negativen suhlen, sondern den Spaß darin finden und diesen festhalten. THE OFFSPRING gelingt es über die gesamte Platte hinweg, unangestrengt jung zu klingen, die nostalgische Magie des Spätneunziger-Punk zu erwecken. Die Texte hingegen erzählen mitunter das Gegenteil und retten so definitiv die Authentizität der Platte. So fällt „We never have sex anymore“ unmittelbar mit seinem kontroversen Titel auf und überzeugt, indem Frontmann Dexter Holland ein ungeschöntes Bild des Älterwerdens zeichnet. Trotz einer gewöhnungsbedürftigen Melodie im Refrain könnte dieser Track ein neuer dauerhafter Hit für die schon so lange existierende Band werden, was ja schon als erfrischende Ausnahme in dieser Hinsicht gelten darf. Als kleines Intermezzo überrascht mit „In the hall of the mountain king“ eine bekannte Komposition von Edvard Grieg, mit steigendem Tempo immer wieder hintereinander gespielt und in vollem Bandarrangement. Ob das jetzt als nettes, eher sinnfreies Gimmick oder eben gewollt punkiger Unfug für zwischendurch einzustufen ist, sei mal da hingestellt. Getragen von der starken Lead-Single ist „Let The Bad Times Roll“ ingesamt ziemlich gelungen!