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BOXHAMSTERS

Brut Imperial

2009? Echt schon so lange her, das achte BOXHAMSTERS-Album? Damals war es als erstes Album der Gießener nicht auf Bad Moon erschienen, sondern auf Unter Schafen. Diese Boxies-Neuauflage kommt nun via Major Label auf weißem Vinyl. 2009 war die BOXHAMSTERS-Welt noch in Ordnung, erst in den Folgejahre zeigten sich die Konsequenzen einer Beziehung, die Songwriter, Sänger und Gitarrist Martin „Co“ Coburger damals im Ox-Interview in #85 als alte Ehe bezeichnet hatte: Zerrüttung, auseinandergelebt, dann: Scheidung. Schade. Denn musikalisch wie textlich zeigten Ulf, Niels, Philipp und Co sich damals in Bestform, „Brut Imperial“ war und ist kein schwächelndes Spätwerk, auch nicht mit Distanz und rückblickend betrachtet. In Ox #85 schrieb ich damals: „Unglaublicher Bass-Sound (jaja, die WIPERS), mit ‚Mogli‘ und ‚Gottmodus‘ zwei Songs mit beinahe sechs Minuten, zum Glück aber keine Rockoper von Rockopas. Und dann das Duett mit Eva von JULI [bei „Flöz und Pökel“; ...], wie die Co in diesem Lied den Kopf verdreht, das ist wundervoll, das coolste Duett seit Nancy Sinatra und Lee Hazlewood. Und die ‚Control‘-Verarbeitung von ‚1982‘, in der Alex Harvey stirbt und nicht Herr Curtis. Oder der Brüller schlechthin, ‚Der 3. Ton‘, die Oi!-Gröl-Nummer, die so schrecklich ist, dass wir im Studio [beim Probehören] Champagner saufend Tränen in den Augen hatten vor Lachen.“ Bemerkenswert auch „Schluchtenflitzer“, Cos Ode an Zweitakt-Mopeds. Ein wunderbares Album, und gab es damals auf der CD als Bonus noch das „1982“-Instrumental, weil es auf die LP nicht passte, passt es jetzt doch irgendwie.