Eine köstliche Western-Farce von Michael Gordon, der auch EINE ZUVIEL IM BETT und BETTGEFLÜSTER mit Doris Day gedreht hat. Der junge Alain Delon spielt hier den spanischen Edelmann Don Andrea Baldasar, dessen Vermählung mit einer Amerikanerin empfindlich gestört wird, als ein Nebenbuhler auftaucht, der bei einem Sturz vom Balkon das Zeitliche segnet.
Der war dummerweise Soldat, weshalb Baldasar in Folge die Kavallerie auf den Fersen ist, die ihn für dessen Ableben verantwortlich macht. Der naive wie ehrbare Edelmann trifft auf seiner Flucht auf den Abenteurer Sam Hollis (Dean Martin), der dessen Notlage ausnutzt und ihn dazu bringt, ihn bei einem Waffentransport durch das Gebiet der Comanchen zu begleiten.
Und zwei Damen spielen hier auch noch eine entscheidende Rolle. Gordon parodiert das Western-Genre in gekonnter Weise, hinzu kommt eine Prise interkultureller Verständigungsprobleme, wenn der Spanier auch im Wilden Westen nicht von seinen speziellen Gewohnheiten lassen will.
Verbaler Humor und Slapstick halten sich dabei angenehm die Waage, so dass TEXAS ACROSS THE RIVER, so der Originaltitel, niemals zum reinen Klamauk wird und man in der Inszenierung durchaus Parallelen zu BETTGEFLÜSTER ausmachen kann.
Es mag zwar nicht besonders politisch korrekt sein, wie Gordon hier den amerikanischen Ureinwohnern mitspielt, die überwiegend blutrünstige, trottelige Wilde sind – darunter der bekannte Standup-Comedian Joey Bishop als indianischer Sidekick von Martin –, aber in einem Film dieser Art kann man das gerade noch mal durchgehen lassen.
Ein großer Spaß, „a rootin’, tootin’ comedy western“, auch noch in der deutschen Synchro, den Koch auf DVD mit exzellent digital restauriertem Bild und Ton anbietet.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #73 August/September 2007 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #73 August/September 2007 und Thomas Kerpen