Zunächst kann man natürlich die Frage aufwerfen, warum sich eine Band einen solchen Namen gibt? Eine Antwort wäre, die drei Musiker aus Dresden leiden tatsächlich am Tourette-Syndrom und nutzen Musik als Therapieform.
Eine andere Antwort wäre, man fand den Bandnamen lustig und ist somit in etwa so kleingeistig, als hätte man „Spastijungs“ als Bandnamen gewählt. Da sich weder im Info noch auf der Homepage dazu Angaben finden, lasse ich die Frage offen im Raum stehen, was bedauerlich ist, denn ohne diesen Hintergrund fällt eine neutrale Bewertung des Albums nicht leicht.
Fest steht, der treibende psychedelische Sound spart nicht an der richtigen Prise Stoner-Rock, denn genau das macht es für mich aus, ob eine Platte sich nur in langweiligem jammenden Gitarren-Overload ergießt oder man seine Musik mit der nötigen Prise Härte würzt.
Das gelingt hier ganz gut. Der Sound driftet auch nicht in bekiffte Selbstbefriedigung ab, was die Langeweile erspart. Die Band kennt ihre Vorbilder und eifert selbigen in einem angenehmen Maße nach, wobei man durchaus mehr Mut zur Eigenständigkeit hätte beweisen können, was ebenso für den Gesang gilt, der zwar nicht unangenehm ist, aber in der Art des Vortrags auch nur wenig Neues zu bieten hat.
Gut gefällt mir noch das Coverartwork, besonders der kleine Unterschied zwischen Vorder- und Rückseite.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #144 Juni/Juli 2019 und Claus Wittwer