Als Ruben Fleischers „Zombieland“ 2009 in die Kinos kam – ein Jahr vor dem Start von „The Walking Dead“, mit dem die Zombies dann in Serie gingen –, war das Zombie-Genre möglicherweise noch nicht ganz so überstrapaziert wie heute.
Allerdings hatten bereits 2002 Danny Boyles „28 Days Later“, 2004 Edgar Wrights „Shaun Of The Dead“ und Zack Snyders „Dawn Of The Dead“-Remake, 2005 „Land Of The Dead“ von George A. Romero, der Vater des modernen Zombiefilms, und 2006 Andrew Curries „Fido“ versucht, dem Genre neue Impulse zu geben.
Wie „Fido“ und „Shaun Of The Dead“ wählte „Zombieland“ den Weg der Parodie, orientierte sich aber letztendlich am Schema der meisten anderen postapokalyptischen Zombie-Szenarien und schilderte auf heitere Weise den Überlebenskampf einer zusammengewürfelten Truppe in Roadmovie-Manier.
Dass „Zombieland“ so erfolgreich war und sogar Snyders Film in kommerzieller Hinsicht noch überholen konnte, lag sicherlich auch an der Chemie zwischen den Hauptdarstellern Woody Harrelson, Jesse Eisenberg, Emma Stone, die die Zombie-Apokalypse zu einer überdrehten Screwball-Komödie mit speziellen Überlebensregeln machten, in der Bill Murray einen ganz besonderen Auftritt hatte.
Trotz des großen Erfolgs hat es zehn Jahre bis zu einer Fortsetzung gedauert, und auch eine angedachte „Zombieland“-Fernsehserie wurde nach einem von den Fans mäßig aufgenommenen Pilotfilm 2013 wieder verworfen.
Mit „Zombieland: Doppelt hält besser“ („Zombieland: Double Tap“) gibt es jetzt also doch noch eine Fortsetzung, erneut mit dem Trio Harrelson, Eisenberg und Stone in der Hauptrolle. Letztendlich wurde hier nur das Erfolgsrezept des Vorgängers aufgewärmt, das aber zumindest erfolgreich, denn die sinnfreie und wenig tiefschürfende Splatter-Komödie besitzt erneut einen hohen Unterhaltungswert.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #149 April/Mai 2020 und Thomas Kerpen