ZIEMLICH BESTE FREUNDE

Die Komödie „Ziemlich beste Freunde“ („Intouchables“) der Regisseure Olivier Nakache und Éric Toledano war 2011 in Frankreich unter den erfolgreichsten Filmen des Jahres. In deren Mittelpunkt steht die besondere Beziehung beziehungsweise Freundschaft zwischen einem wohlhabenden Querschnittsgelähmten und seinem dunkelhäutigen Pfleger, einem arbeitslosen, algerischstämmigen Kleinkriminellen aus ärmlichen Verhältnissen.

Am Erfolg alleine konnte man allerdings noch nie die Qualität eines Filmes messen, denn solche Breitenwirksamkeit geht oft einher mit Anspruchslosigkeit. Ein wenig Skepsis war also angebracht, doch besitzt Nakaches und Toledanos Film bereits eine wirklich großartige Eingangsszene, in der sich der gelähmte Philippe und sein Fahrer Driss eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei liefern, bis sie schließlich gestoppt werden.

Dabei verbünden sich Oberschicht und Unterschicht und führen auf dreiste Weise die Hüter des Gesetzes an der Nase herum. Aus diesen krassen Klassenunterschieden zieht „Ziemlich beste Freunde“ einen Großteil seiner Komik, neben den starken körperlichen Gegensätzen zwischen dem Gesunden und dem Kranken.

Die Verfilmung basiert auf der Autobiografie „Der zweite Atem“ des real existierenden Philippe Pozzo di Borgo von 2001, allerdings gab es bereits 2004 einen französischen Dokumentarfilm über diesen prominenten Querschnittsgelähmten.

Man spricht in diesem Zusammenhang aber wohl besser von einer Tragikkomödie, denn auch wenn die Regisseure die besonders harten Details des Alltags eines Querschnittsgelähmten nur anschneiden, handelt es sich hier um keinen reinen „Wohlfühlfilm“, sondern um eine recht deprimierende wie ergreifende Geschichte mit einer insgesamt aber sympathisch lebensbejahenden Tendenz und einer Art Happy End.