ZERO BOYS

Vicious Circle

Als ich Mitte der Neunziger zum ersten Mal bewusst über die ZERO BOYS aus Indianapolis, Indiana stolperte, griff ich zielsicher (und wie so oft bei so vielen Bands) zu deren Spätwerk und wunderte mich über den ihnen verliehenen Status als eine den Hardcore (mit-)prägende Band.

Zwar sind die von 1991 respektive 1993 stammenden Alben „Make It Stop" und „The Heimlich Maneuver" keine schlechten Platten (über Letztere lässt sich aber durchaus streiten), mit Hardcore hatten die aber nur noch am Rande zu tun.

Das dann etwas später von mir entdeckte 82er Debütalbum „Vicious Circle" dagegen gilt zu Recht als Klassiker: melodischer, leicht rockiger Hardcore mit fantastischen, zeitlosen Songs- und mit „Civilizations dying" hatte die Band um Sänger Paul Mahem einen Überhit, der zu meinen Top Ten der großartigsten Punkrock-Songs überhaupt gehört (den ich zuvor jahrelang auf Tape mit mir rumtrug, ohne zu wissen, von wem er stammt).

Leider lösten sich die ZERO BOYS während der Aufnahmen zu ihrem zweiten Album auf - die fertigen Songs erschienen später nie wirklich offiziell - die Auferstehung Anfang der Neunziger war nur von kurzer Dauer und, wie erwähnt, nur zum Teil überzeugend.

Diese Neuauflage von „Vicious Circle" auf Secretly Canadian kommt mit ausführlichen Linernotes und, wie schon das 2000er-Reissue auf Panic Button, mit den beiden Bonustracks „She said goodbye" und „Slam and worm", verzichtet wurde aber erneut auf die Sampler-Songs, die sich 1998 auf dem Toxic-Shock-Rerelease befanden.