ZEA

Kowtow to an Idiot CD

Was kommt denn jetzt? Ein großes Fragezeichen baut sich vor mir auf. Wer so seine Platte beginnt, ist entweder a) nicht ganz frisch in der Birne, b) hat seine Kinder an die Instrumente gelassen, oder c) endlich die langersehnte musikalische Abwechslung aus dem Einheitsbrei.

Bereits nach 30 Sekunden stand für mich fest, dass nur Antwort c) richtig sein kann. Endlich mal eine Band, die sich anschickt nicht so zu klingen wie schon tausende Bands vor ihr. Zwar kann man heute nicht mehr den Rock´n´Roll erfinden, aber man durchaus aus dem was man hat, mal ein anderes Süppchen kochen.

Die Zutaten? Pop, Techno, Minimalelektronik, Noise, Independent, Punk, Grunge, eben von allem etwas, aber dabei nicht einfach alles in den Topf geworfen, verrürt und aufgetischt, in der Hoffnung dass es noch schmeckt.

Nein, ganz fein mit Gewürzen abgestimmt, Nuancen von Feinheiten und Spezialitäten. Nix Willys Wurstküche, sondern fünf Sterne Küche. Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb klingen ZEA so vertraut, gerade so, als würde ich sie seit Jahren kennen und schätzen.

Nur fällt mir keine andere Band ein, die so klingen würde. Bereits beim zweiten Stück sind man mich glücklich durch die Wohnung tanzen. ZEA sind, und es überrascht mich nicht, nach all den musikalischen Freuden die berits in der Vergangenheit da über mich gekommen sind aus Holland.

Kann es sein, dass dieses Land in musikalischer Hinsicht oft unterschätzt wird? Jeder Song ist in sich wunderbar stimmig, egal ob er gerade hart oder ruhig daher kommt. Eigentlich mag ich jetzt gar nicht mehr zu der Platte sagen.

Stattdessen solltet ihr das Ox jetzt in die Ecke werfen und dieses eine Mal die Katze im Sack kaufen. ALLE!!! Ich derweil gehe jetzt weinen, vor Freude! Ich sehe das Licht, endlich!