In der russischen Literatur gibt es ein Genre, das sich mit einer exzentrischen Figur befasst, die ein Leben fernab gesellschaftlicher Konventionen führt. Was in der (mittel) europäischen Geistesgeschichte der „Narr in Christo“ ist, heißt im Russischen Yurodivy.
Verbunden mit dem Titel „Aphos“, ein recht unansehnlicher Froschfisch, der auf dem wundervollen Artwork aber stilvoll ästhetisiert wurde, eröffnen YURODIVY aus Strasbourg diverse Interpretationsräume.
Daher lohnt es, beim Hören dieser sehr abwechslungsreichen Post-Metal/(Blackened) Hardcore-Reise, die englischen Lyrics mitzulesen. Die Tiefseemetaphorik erinnert dabei etwas an das ISIS-Epos „Oceanic“, wobei YURODIVY nicht das Wasser als Element im Blick haben, sondern den Hörer auf „Aphos“ zu einer Reise einladen.
Ein Album, das Zeit erfordert, dies dann aber doppelt und dreifach belohnt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #131 April/Mai 2017 und Peter Wingertsches
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #152 Oktober/November 2020 und Julius Lensch