„Prolific“ bezeichnet im Englischen das Schaffen von Menschen wie Justin Pearson. Der ThreeOneG-Labelgründer, der unter anderem mit SWING KIDS und THE LOCUST zur Hardcore-Lichtgestalt wurde, scheint tatsächlich die Art von Mensch zu sein, die seine Musik suggeriert: zappelig, immer in Bewegung, immer etwas tun, nie stehen bleiben, permanent neue Ideen – und die diese dann auch tatsächlich umsetzen.
2011 kam via Ipecac das angesichts einer Spielzeit von unter 13 Minuten kaum als Album zu bezeichnende Debüt „Ugly Animals“, und mit dem zwölf Songs umfassenden, knapp 22 Minuten laufenden „YPLL“ ist nun „Longplayer“ Nr.
2 am Start, nicht mehr auf Ipecac, sondern auf Epitaph. Zu Songs mit Titeln, die ähnlich surreal sind wie bei THE LOCUST und für sich schon Mini-Geschichten erzählen, schreit sich Pearson relativ monoton die Seele aus dem Leib, während seine Mitmusiker hektische ADS-Nummern rauskloppen – nicht ohne Grund war die Band bislang auf dem Extremsport-Label Ipecac, und sowieso fragt man sich, warum Epitaph das Album veröffentlicht, setzt man da doch seit längerer Zeit lieber auf schlimme, frisurbetonte Kindermusik.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #99 Dezember 2011/Januar 2012 und Joachim Hiller
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