Beth Jeans Houghton hat eine interessante Vorstellung vom Geschmack ihres Labels Mute sowie dem angeblich so exaltierten Geschmack des deutschen Publikums: „It’s not some insane record that only five guys in Germany are going to listen to, which is funny, because that’s the kind of thing that Mute usually go for“, sagt sie über ihr Debüt, das die 21 Jahre alte Britin nun endlich, ein paar Jahre, nachdem sie als 17-Jährige von Devendra Banhart durch Zufall entdeckt wurde, endlich komplettiert hat.
Da war sie schon zwei Jahre aus der Schule raus, vergnügte sich mit ihrer Gitarre und versuchte damit klarzukommen, dass Dyslexie einerseits und Synästhesie (sie nimmt Buchstaben, Zahlen, Musik etc.
als Gerüche wahr) andererseits die Lebensqualität nicht gerade positiv beeinflussen – außer man macht was draus aus seinen speziellen Begabungen. Und so ist dieses Album mit dem elfenhaften, aber nicht verzärtelten Gesang und der eigenwilligen Musik, irgendwo auf den Spuren von Kate Bush, vielleicht nicht der ganz große Wurf, die Neuerfindung der Popmusik, aber wenn man all die Begleitumstände einbezieht, wird einem klar, welch außergewöhnliche Leistung dieses Werk darstellt.
Mir gefällt das, und vielleicht ja auch noch vier anderen komischen Typen in Germany.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #101 April/Mai 2012 und Joachim Hiller