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YOU KILL ME

Killer, die nicht killen wollen, sind ja nichts Neues in der Filmgeschichte. Und so verkörpert Ben Kingsley in John Dahls YOU KILL ME einen polnischen Mafiakiller mit schwerem Alkoholproblem („It isn’t that I’m sorry I killed them; it’s that I’m sorry I killed them badly.“), der nach San Francisco strafversetzt wird, um dort wieder auf den rechten Weg gebracht zu werden.

Dort wird besagtem Frank Falenczyk ein nettes Apartment zugewiesen, er besucht die Anonymen Alkoholiker und arbeitet für einen Leichenbestatter – wie passend. Dabei wiederum trifft er auf einige schräge Gestalten, wie einen schwulen anderen anonymen Alkoholiker, gespielt von Luke Wilson, und die ebenfalls etwas seltsame Laurel Pearson (Téa Leoni), die Falenczyk durch den Tod ihres Stiefvaters kennen lernt.

Und als sich Falenczyks Leben gerade etwas zu stabilisieren beginnt, holt ihn seine Vergangenheit wieder ein, da der irische Gangsterboss (Dennis Farina), den er im Suff versäumt hatte umzulegen, mit seinen Gegnern reinen Tisch machen will.

YOU KILL ME gewinnt dabei sicher keinen Blumentopf für Originalität, aber Dahls absurde Noir-Thriller-Romcom besitzt so viel Charme und schwarzen Humor, dass es schwer fällt, diese ungewöhnliche Liebesgeschichte nicht zu mögen.

Vor allem wegen Ben Kingsley, der ja immer gern auf Ghandi reduziert wird, aber ein sehr wandlungsfähiger Darsteller ist, bei dem es immer eine Freude ist, ihm bei der Arbeit zuzuschauen.

Aber auch die Nebenrollen sind hervorragend besetzt, darunter auch Bill Pullman als sleaziger Immobilienmakler und Philip Baker Hall als polnischer Gangsterboss. Damit befindet sich YOU KILL ME mit Filmen wie THE MATADOR, GROSSE POINT BLANK oder COLDBLOODED in bester Gesellschaft bezüglich des ironischen Umgangs mit typischer Hitman-Thematik.

Als Bonus gibt es hier einen Audiokommentar von Regisseur John Dahl und den Drehbuchautoren Christopher Markus und Stephen McFeely, plus die üblichen Hintergrund-Features.