YO LA TENGO werden es mit ihrer neuen Platte nicht leichter als mit der letzten haben, auch wenn sie von den meisten Musikkritikern inzwischen fast vergöttert werden. Im scharfen Auge des Konsumenten wird die Kunstfertigkeit dieser Band, mit reduzierten Mitteln sich kaum merklich steigernde Schwingungen zu erzeugen, aus denen auch Electr-O-Pura" wieder zum größten Teil besteht eher als unangenehme Sperrigkeit empfunden.
Unter ästhetischen Gesichtspunkten ist das ein kaum zu steigernder Rausch an eigenartiger Schönheit, der sich erst stückenweise erschließt. Mit Tom Courtenay" ist wieder einer dieser gnadenlosen Ohrwürmer dabei, während False Ending" mit schriller Orgel, holprigem Rhythmus und verzehrtem Gesang das andere Extrem im Stilfundus dieser Band darstellt, die auch weiterhin versucht, zwischen den extremen Polen filigraner Makellosigkeit und brachialen Lärms eine perfekte Ausgewogenheit zu schaffen.
Die VELVET UNDERGROUND für die 90er.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #106 Februar/März 2013 und Thomas Kerpen
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