XORDOX

Neospection

Fans des frühen Schaffens von James George Thirlwell, 1960 in Melbourne, Australien geboren, der dann ab Ende der Siebziger mit Bandprojekten wie FOETUS, STEROID MAXIMUS oder WISEBLOOD in einem No-Wave-Post-Industrial-Umfeld zur gefeierten Underground-Ikone wurde, dürften mit seinem aktuellen Album unter dem Namen XORDOX nicht allzu viel Spaß haben.

Die Science-Fiction-Ästhetik des Artworks vermittelt eigentlich schon ganz gut, was man zu erwarten hat. Denn Thirlwell hat hier ein reines Synthesizer-Album aufgenommen, das fast gänzlich auf Gesang und klassisches Songwriting verzichtet und stattdessen atmosphärische, analoge Soundscapes enthält.

Thirlwell, der ja bereits für die Animationsserie „The Venture Bros.“ im Soundtrack-Bereich gearbeitet hat, orientiert sich hier deutlich an TANGERINE DREAM, als diese Ende der Siebziger, Anfang der Achtziger mit unterkühlten elektronischen Klängen ihre ersten Gehversuche in Hollywood machten.

Das Problem an „Neospection“ ist, dass zuvor schon andere Leute deutlich erfolgreicher mit solchen Vintage-Synth-Sounds herumgespielt haben und bei Thirlwell oft der kompositorische Focus fehlt.

Alles blubbert, pulsiert und vibriert auf recht ansprechende Weise, ohne dass die Songs dabei auf ein echtes Ziel zusteuern würden, was „Neospection“ unter dem Strich zu einer etwas unbefriedigenden Erfahrung macht.