Auf seinem vorletzten Album „Dark Shades Of Blue“ für Anti- von 2008 hatte Mr. Didgeridoo-Surfer-Dude Xavier Rudd erstaunlich ruppige Töne angeschlagen, um dann zwei Jahre später mit „Koonyum Sun“ wieder zu seinen bekannten folkloristischeren Klänge zurückzukehren.
Sein neuestes Album erscheint jetzt bei SideOneDummy, was allerdings keiner stilistischen Zäsur gleichkommt, auch wenn Rudd hier möglicherweise noch zurückgenommener und spiritueller als auf seinen bisherigen Platten klingt.
Es überraschen hier höchstens die teilweise recht experimentellen Töne, die Rudd anschlägt und dabei mit treibender tribalistischer Rhythmik Bereiche von Improvisationsmusik streift, was manchen Songs eine recht düstere und fast bedrohliche Note verleiht.
Früher hätte man Platten wie „Spirit Bird“ möglicherweise mit angewidertem Blick als Weltmusik für Eso-Hippies kategorisiert und links liegen lassen, aber Rudd hat seiner folkloristisch geprägten Musik schon immer eine ergreifende Emotionalität und Echtheit mitgeben können, bei der auch die Einbeziehung von Instrumenten der Aborigine-Kultur immer mehr als nur ein netter Gimmick war.
Mit „Spirit Bird“ kann Rudd auf jeden Fall noch mal ein höheres Qualitätslevel erreichen und erinnert damit angenehm an die Zeit, als Peter Gabriel mit seinem vierten Soloalbum 1982 auf ähnlich innovative Art zeitgenössische Pop- und Rockmusik mit Ethno-Klängen verschmolz.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #80 Oktober/November 2008 und Thomas Kerpen
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