WHIP

X Marks Destination

Bauch besiegt Kopf: THE WHIP haben alles, was es braucht, um sie so richtig beschissen zu finden. Stampfender Dance-Beat, blöde Pop-Melodien, die sofort ins Hirn gehen, eingängige Vocals (die an Richard Butler von PSYCHEDELIC FURS erinnern), jede Menge englische Hype-Maschinerie um sich.

Aber bitte, ich konnte auch "Blue monday" nicht leiden, als die Single erschien, zumindest habe ich mir das eingeredet, denn fasziniert haben mich NEW ORDER doch. Und so geht es mir mit THE WHIP: Alles hier ist geklaut, wirkt furchtbar geplant, von Subtilität keine Spur, die Spür der Plünderung reicht zurück bis in die frühen Achtziger, mit einem gewissen Schwerpunkt bei den wilden Raves Ende der Achtziger und frühen Neunziger.

Und offensichtlich hat man die Festplatten in jenem Studio, wo die EDITORS aufnahmen, nicht sauber gelöscht, bevor THE WHIP ihre Session starteten. Nach Singles auf Kitsune jetzt das Debütalbum der Mancunians, ein perfekter Soundtrack der Unsubtilität - und so sinnvoll wie sich an einem Freitagabend im Wissen um die furchtbaren Konsequenzen mit Bier so zu besaufen, dass man am Samstag "krank" ist.

Macht keinen Sinn, aber bis zu einem gewissen Punkt dennoch Spaß. So wie THE WHIP. Auf der Bonus-DVD eine Show aus Manchester. (6)