WHITE CIRCLE CRIME CLUB

Written In Black CD

Schon seit März raus die Platte, mir leider auch nur als gebrannte CD-R ohne jedes Artwork vorliegend, und selbst dieser widrige Umstand kann mich nicht daran hindern, dieses Album mit allergrößter Begeisterung zu besprechen.

WCCC kommen aus Belgien, "Written In Black" ist ihr Debüt, und die Ungerechtheit der Welt, die Ignoranz meiner musikjournalistischen Kollegen zeigt sich schon daran, dass diese Band nicht groß ist, dass sie immer noch keiner kennt.

Faszinierend ist vom ersten Takt an die eigentümliche Produktion, irgendwie sehr räumlich, warm und dicht, so als ob die Band vor dir im Zimmer steht. Ob das was mit der einmonatigen Aufnahmesession zu tun hat, welche die Band im heimischen Chimay unternahm und das sie als "white trash hillbilly" charakterisieren? Zehn Minuten saß ich erstmal vor den Boxen, marterte mir das Hirn, an welche Band mich nun dieser eigenwillige Sound erinnert, und dann, pow!, fiel es mir ein: WIRE! Ruft euch etwa deren "Reuters" ins Gedächtnis und ihr habt den seltsamen wavepunkigen Sound präsent.

Dazu kommt dann noch eine Spur WHITE STRIPES-Knarzigkeit, klassischer SONIC YOUTH-Noiserock (remember "Catholic block"?), sperrige Wave-Elemente, MINUTEMEN-Knorrigkeit und eine Myriade anderer Einflüsse, die unterm Strich das Bild einer enorm kompetenten Band ergeben.

Beeindruckend dabei immer wieder die Dynamik der gerade mal neun Songs, die sich dramatisch steigern und denen der mal nölig heisere, mal leise Gesang sehr gut steht. Beschwörend dabei der monotone, wuchtig hämmernde Drumbeat, die Fähigkeit, die Klangfarbe von einem Takt auf den anderen zu wechseln.

Ein echtes kleines Meisterwerk, das da auf dem ebenfalls in Belgien, in Antwerpen, ansässigen Ausnahmelabel Conspiracy erschienen ist. (37:08) (09/10)