Der prägnante Bandname dient dem Quintett seit jeher als Klammer des eigenen Schaffens. Wer mit WORLD OF PAIN in Kontakt kommt, vergisst die Kalifornier so schnell nicht wieder. Die Musiker ziehen in jeder Hinsicht krass durch und halten mit nichts hinter dem Berg. Der frustrierte, desillusionierte Blick auf das eigene Umfeld und die Welt an sich schürt die Wut und Aggression, die in allen Stücken transportiert werden. Mit „No Utopia“ trägt auch die neueste Veröffentlichung der Gruppe aus San Diego einen destruktiven, ernüchterten Titel. Musikalisch findet die textliche Vorlage eine adäquate Entsprechung. Die sieben Tracks sind als gleichsam tough und heftig zu charakterisieren. WORLD OF PAIN halten sich an das Metier, in dem sie sich auskennen: metallischen Beatdown-Hardcore. Die sägenden Riffs putschen den Hörer ebenso auf wie die unbequemen Texte oder die barschen Mosh-Grooves. Auch wenn die Kalifornier einen zu keiner Zeit unvorbereitet treffen, spricht die rabiate Verdichtung des gewählten Ansatzes doch für das Quintett. Gerade die Mischung aus straffen Abgehparts und schleppenden Passagen verfehlt ihre Wirkung nicht. Mit „No Utopia“ erscheint wiederum eine Platte, die als musikalischer Spiegel ihrer Entstehungszeit zu sehen ist. Glaubt man WORLD OF PAIN, sind es harte Zeiten, die einen toughen Sound bedingen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #109 August/September 2013 und David Micken
© by Fuze - Ausgabe #70 Juni/Juli 2018 und Arne Kupetz