Rick who? Springsteen? Tatsächlich wurde der 1949 nahe Sydney, Australien geborene Rick Springfield, der seine musikalische Karriere schon in den späten Sechzigern begann und Teil der in Down Under erfolgreichen ZOOT war, in den Siebzigern, als er seine Karriere in die USA verlegte, immer wieder mit Bruce Springsteen verwechselt – später schrieb er den Song „Bruce“ darüber.
Springfield ist seit den Siebzigern solo unterwegs, unter seinem Namen, verfolgte mal abwechselnd, mal parallel eine Laufbahn als Musiker und als Schauspieler (die Älteren kennen ihn aus „General Hospital“, die Jüngeren aus „Californication“), doch international richtig bekannt war und wurde er in den Achtzigern.
„Working Class Dog“ von 1981 brachte den Durchbruch. Irgendwas reizte mich damals an Springfield, sein 1983er-Album „Living In Oz“ und „Human touch“ hatten es mir angetan, erst danach entdeckte ich das in Los Angeles aufgenommene „Working Class Dog“.
Das hat zwar aus heutiger Sicht auch seine Schwächen – die Achtziger eben –, doch man muss einfach konstatieren, dass die Songs „Jessie’s girl“ und „I’ve done everything for you“ zeitlose Klassiker sind, irgendwo zwischen Powerpop und Rock.
Dass man es aber auch mit „Red hot & blue love“ oder „Inside Silvia“ zu tun bekommt, muss man hinnehmen – oder sich statt der Neuauflage eines massenhaft als Flohmarktware vorhandenen Albums die Singles besorgen.
„Jessie’s girl“ jedenfalls kann man problemlos in jedem DJ Set unterbringen, wenn man gerade etwas Seventies-Powerpop auflegt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #130 Februar/März 2017 und Joachim Hiller