Der Name klingt nicht wirklich glamourös. Im Gegenteil. Bei Wolfgang denke ich an meinen Onkel, den Streifenpolizisten, oder DIE KASSIERER. Mit beidem hat aber Wolfgang Parker nicht viel gemein. Er stammt aus Ohio - wer hätte gedacht, dass meine seine Söhne dort Wolfgang nennt - und macht seit über zwölf Jahren Musik, wobei er sich voll und ganz dem Neo-Swing verschrieben hat.
Doch im Gegensatz zu fast allen Genre-Kollegen formiert er keine Big Band mit großer Bläserfraktion um sich, sondern spielt in einer klassischen Rock-Formation. Womit auch der zweite musikalische Einfluss definiert wäre.
Von mir aus können wir es auch Punk-Swing nennen. Und das funktioniert bei den meisten der neunzehn Stücke auf "Room Nineteen" sehr gut. Vor allem wenn der Swing-Anteil in der Musik überwiegt, denn dann kommt Wolfgang Parkers wirklich tolle Stimme noch besser zur Geltung.
Auch wenn das große Swing-Revival längst ad acta gelegt worden ist, verdient Wolfgang Parker mit diesem Album, seinem Europa-Debüt - wirklich Aufmerksamkeit. Und so reaktionär wie ein Brian Setzer mit seinem Orchester kommt er zum Glück auch nicht daher.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #71 April/Mai 2007 und Lars "Abel" Gebhardt