Knalliger Thrash mit einer schwarzen Note steht seit jeher bei WITCHERY auf dem Programm, daran ändert sich naheliegenderweise auch mit Album Nummer sieben nichts. Dabei ist Black Metal hier aber wesentlich weniger integraler Bestandteil des Sounds als etwa bei DESASTER. Während die sehr klare schwarze Motive verwenden, sind es bei WITCHERY eher Kleinigkeiten, welche eine boshafte, aber auch comichaft überspitzte Atmosphäre erzeugen. Auf „I Am Legion“ gibt es recht viel Midtempo und auch rhythmische Experimente (im Genrerahmen, also immer noch weit entfernt von Breakbeats oder 9/17-Takten), was einerseits Abwechslung bringt, andererseits aber nicht störungsfrei funktioniert. Das Tribalmotiv etwa, das über die Hälfte von „Welcome, night“ beansprucht, erinnert zwar an „In league with satan“ von VENOM, funktioniert aber nicht halb so gut, weil es vor allem die Fahrt aus dem Hörerlebnis nimmt. Dem gegenüber stehen flotte Thrasher wie „Amun-Ra“, die zwar keine große Kompositionskunst darstellen, aber ihren Job tun, nämlich knallen. Daraus lässt sich ein passendes Fazit zu der Scheibe und im Grunde zur ganze Band ziehen: So richtig grandios und für die Ewigkeit ist das alles nicht, kurzweilig und spaßig aber ohne jeden Zweifel.
© by Fuze - Ausgabe #67 Dezember/Januar 2017 und Hendrik Lukas
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #45 Dezember 2001/Januar/Februar 2002 und Frank Schöne