Hier ist er. Der Soundtrack für "No Shopping"-, "No Logo"- und "Yes Action"-Aktivisten. Falls Überzeugungsschreiber wie Naomi Klein noch zuhören und Noam Chomsky und George Monbiot überhaupt im Untergrund nach dem Soundtrack zu ihren Pamphleten suchen.
Andy Dixon, Paul Patko und Jack Duckworth sind WINNING. Ohne den Zeigefinger zu hoch zu heben, geben sie sich nicht damit zufrieden, schöne Parolen aus dem Ärmelchen zu schütteln, sondern musizieren auf ihrem Debüt den Nichtkonsum.
Das Album brilliert nicht durch punkrockende 4/4-Takte, sondern mit frei fließender Improvisation, mit Schlagzeug und zwei Gitarren. Das kann anstrengend sein. Wie der Kampf gegen den Konsum-Mainstream.
Satire und Dekonstruktion. Textlich und musikalisch. Intelligente Texte, die als Gedichte die nächsten Bücher von Klein/Chomsky/Monbiot zieren sollten. "The more we spend on marketing content / The less revenue that we see" und "Keep the ship / Sell the Crew", Genau das, was der europäische Flugzeugbauer, der volksdeutsche Autobauer und der neudeutsche Kommunikationsgigant gerade in aller Öffentlichkeit und mit zuwenig Widerstand tun.
Zum Mithören und Verstehen lernen, dass es auch anders geht. Gehen kann. Endlich gehen muss. Nicht gemütlich mit Bio-Roibosch-Tee im Ohrensessel vor dem Kamin, sondern draußen bei Gegenwind, mit Nadeln im Gewissen und Schlagstöcken im Gesicht.
Auch ohne Mitgrölrefrains. Wearewinning? Hoffentlich. Reinhören. Besonders beim Titeltrack. (36:44) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #71 April/Mai 2007 und Matilda Gould