Man lernt nie aus. Bei Discogs wird dieses Album, was mich ein wenig (ver)stört, unter „Modern Classical“ eingeordnet, wie Anna von Hausswolff auch. Aber die Rubrizierung „Dungeon Synth“ ... das Genre kannte ich noch nicht. Merke ich mir aber, auf der nächsten (...) Party werfe ich dann mal auf die Frage, was ich den so höre, „Dungeon Synth“ ein – auf den fragenden Blick meines Gegenübers freue ich mich jetzt schon. Vielleicht dreht er/sie sich auch einfach nur um und geht weg, verstört für den Rest des Abends. Ich frage auf jeden Fall mal Fat Mike, was er so in seinem Dungeon hört. VETUS SUPULCRUM ist ein weiteres musikalisches Pseudonym von Mories respektive Maurice De Jong, den man unter anderem von GNAW THEIR TONGUES kennt. Monumentale soundscapehafte Sounds konnte er auch da schon gut, das setzt sich in diesen düsteren Klanggemälden fort, die wirken wie Black-Metal-Interludes ... ohne Black Metal. Rein computergeneriert ist das Gebotene wohl, und man könnte anmerken, dass De Jong ausweislich seines Outputs von drei Alben 2019 und diesem vierten 2020 schon ein Vielschreiber ist. Das „Besondere“, das fehlt mir hier etwas – monumentale Sounds wie aus Fantasy-Games können auch etwas beliebig sein. Aber: schönes Artwork, schöne Aufmachung, inklusive A5-Booklet.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #154 Februar/März 2021 und Joachim Hiller