WILDHEARTS

s/t CD

Letztens hatte ich noch eine Soloplatte des WILDHEARTS-Frontmannes Ginger verschmäht, da flattert mir eine neue Platte dieser Institution britischen Heavy Rocks auf den Tisch, und für viele knüpft diese Platte souverän an die früheren Glanzzeiten der Band an.

An dem grundsätzlichen Rezept der WILDHEARTS, fetten Riff-Rock auf süßliche CHEAP TRICK-Harmonien treffen zu lassen, hat sich indes nichts geändert, allerdings ist das neunminütige Opus "Rooting for the bad guy" direkt zu Beginn ein durchaus beeindruckender Opener, "The sweetest song" danach erscheint allerdings eher wie eine reichlich schwache, kürzere Kopie.

In Sachen Energie und Melodienreichtum machen wohl nur wenige Bands den WILDHEARTS etwas vor, allerdings kann man ihre allzu geradlinige Vorgehensweise auf dem neuen Album auch recht schnell als etwas langweilig und eintönig empfinden, und so machen die Einzelstücke oft mehr Spaß, als alle zwölf Tracks am Stück zu hören.

Richtig gut sind die WILDHEARTS vor allem bei den unverschämt ausgewalzten Songs mit ihren virtuosen Prog-Hardrock-Instrumentalparts wie bei dem bereits angesprochenen Opener, dem ebenfalls knapp neunminütigen "Slaughtered authors", wo man sich ein wenig bei der Basslinie von John Carpenters "Assault On Precinct 13"-Titelthema bedient hat, dem wuchtigen "The hard way" und "Destroy all monsters" am Schluss, das mit seiner Reduzierung auf Breaks und knochentrockene Riffs fast schon was von den MELVINS hat.

Wem nach hemdsärmeligem, aber nicht doofem In-Your-Face-Rock ist, der ist bei den WILDHEARTS generell an der richtigen Adresse, und das gilt insbesondere für dieses neue Album. (7)