WILDE HUNDE - RABID DOGS

Mario Bava gehörte zu den einflussreichsten europäischen Regisseuren der Sechziger im Bereich Horrorfilm und Giallo, dem speziellen italienischen Thriller-Subgenre, das sich vor allem durch seine überästhetisierten Mordszenen auszeichnete.

In den Siebzigern musste sich Bava aber stärker dem Zeitgeist anpassen, seine Filme wurden in Folge billiger und drastischer, wie „Im Blutrausch des Satans“ von 1971, der später quasi die Blaupause für den amerikanischen Slasher-Film darstellte.

Einer seiner letzten Filme war 1974 „Cani Arrabbiati“, auch bekannt als „Wild Dogs“ oder „Rabid Dogs“, der aber erst 1997 nach Bavas Tod veröffentlicht wurde, da die damalige Produktionsfirma Konkurs anmelden musste.

Vier psychopathische Gangster überfallen darin einen Lohngeldtransport – einer stirbt dabei – und flüchten schließlich mit zwei Geiseln in einem gestohlenen Wagen vor der Polizei. Bavas ungewöhnlich realistischer Film, dessen Szenario an „Wenn du krepierst, lebe ich!“ von 1977 erinnert, ist gespickt mit reichlich derben Szenen und wird gekrönt durch einen bösartigen „Schlussgag“.

2015 drehte Eric Hannezo mit „Wilde Hunde“ ein Remake (sein Spielfilmdebüt), das visuell natürlich deutlich geglätteterer daherkommt, aber den Nihilismus und die Kompromisslosigkeit des Originals beibehält.

Neben einer normalen Veröffentlichung auf DVD und Blu-ray ist das Remake auch zusammen mit dem Original (jeweils auf DVD und Blu-ray) in einem exklusiv für Amazon produzierten, sehr lohnenswerten 5-Disc-Mediabook enthalten, mit umfangreichen Bonusmaterial zu beiden Filmen.

Da das zur Restauration von „Cani Arrabbiati“ herangezogene Filmmaterial aus zwei qualitativ unterschiedlichen Quellen stammte, sieht man diese Unterschiede in der ansonsten ausgezeichneten neuen HD-Fassung teilweise sehr deutlich.