Doch was nützt der schnellste Zug, wenn der Fahrplan nicht stimmt! Aussagen, die mich beeindrucken. Und das ist gut so, schließlich handelt es sich um das Debüt-Album. Die Rosenheimer Dorfpunks sind die Anti-Bewegung zur verstoibten Katholischen Landjugendbewegung und zur Jungen Union, das haben sie bereits mit der MCD "Rockets On Eddi" bewiesen.
WILDE 13 scheuen sich nicht, die schmuddelige und überholbedürftige Bezeichnung "Deutschpunk" zu wählen. Bewusst wollen sie so gesehen werden und wären alle deutschen Punkbands so, die mit der deutschen Sprache mehr als "Scheiße" assoziieren, dann würde man heute dieses Genre nicht mit Assel- und Drogenpunk verbinden.
Es gibt sie also noch, die Bands, die durchaus intelligente deutsche Texte mit rockig-straightem Punk verknüpfen. Musikalisch erinnert mich das sehr an MOLOTOW SODA mit einem kräftigen Schuss TERRORGRUPPE.
Wie sie aber bereits selbst festgestellt haben, dass deutsche Bands, die sich der englischen Sprache bemächtigen zu oft in der Bedeutungslosigkeit verschwinden, ergeht es WILDE 13 genauso, deshalb sollten sie meiner Meinung nach ganz auf die englischen Lyrics verzichten und konsequent deutsche Texte produzieren, denn die Mischung aus Persönlichem und Gesellschaftskritik, mal ironisch mal nachdenklich verarbeitet, kann sich hören lassen.
Deutschpunk ist tot, es lebe Deutschpunk! (43:59) (08/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #57 November 2004/Januar/Februar 2005 und Simon Brunner