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WILD ZERO

Japan 1999

In der zweiten Hälfte der 90er Jahre war die japanische Band GUITAR WOLF mal so was wie der heiße Scheiß im Bereich Garage Rock und veröffentlichte ihre wilden, sehr lo-fi aufgenommen Platten in den USA beim hippen Label Matador. Dabei hatte man oft das Gefühl, dass die gekonnte Selbstdarstellung der drei Gitarrenwölfe ihre tatsächlichen musikalischen Fähigkeiten weit überstieg, doch gerade für ihre schamlose Coolness und Over-the-top-Mentalität musste man sie einfach liebhaben. In zwei Spielfilmen durften sich GUITAR WOLF dann auch verewigen. Zum einen 1997 in John Michael McCarthys grandiosem SciFi-Sexploitation-Garagepunk-Epos „The Sore Losers“ und zwei Jahre später dann in tragender Rolle in „Wild Zero“ von Tetsuro Takeuchi, der auch Musikvideos für GUITAR WOLF drehte. In Deutschland war diese obskure, in Thailand gedrehte, japanische Billigproduktion immer überraschend gut verfügbar, lief kurz im Kino und erschien dann sogar deutsch synchronisiert auf Video und DVD, und hat jetzt auch den Weg auf Blu-ray gefunden. Allerdings darf man hier keine echte HD-Qualität erwarten, denn der kostengünstig auf Video gedrehte Film wurde nur hochskaliert. Extras gibt es keine. Wenn man so will, ist „Wild Zero“ eine Art „Plan 9 From Outer Space“ des japanischen SciFi-Horrorfilms mit extrem trashigen Effekten, in dem Außerirdische (man sieht aber nur ihre UFOs) mit Hilfe einer Armee von Zombies die Erde zerstören wollen, und nur GUITAR WOLF können die Menschheit retten. Dabei geht es auch um die Liebe, denn laut GUITAR WOLF kennt diese „no borders, nationalities, or genders!“, und so gibt es hier in dem ganzen Chaos auch einen netten Transgender-Twist. „Wild Zero“ dürfte vor allem an GUITAR WOLF-Fans adressiert sein, schon alleine wegen seines hervorragenden Garage Rock-Soundtracks.