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WILD BILLY CHILDISH & THE SINGING LOINS

The Fighting Temeraire

Als letzten Wunsch, quasi auf dem Sterbebett, verfügte Chris Broderick, der zu Beginn diesen Jahres verstarb, dass seine Bandmates doch unbedingt auch ohne ihn mit den SINGING LOINS weitermachen sollten. Und wer wäre wohl besser geeignet als Billy Childish, den Platz von Broderick neben seinen Mitmusikern Chris „Arf“ Allen und Rob Shepherd (am Banjo) einzunehmen. Die SINGING LOINS und Childish blicken auf eine lange Freundschaft zurück, Billy „entdeckte“ die Pub-Folkies und nahm mit ihnen zunächst die famose LP „At The Bridge“ in seiner Küche auf. Viele weitere Kollaborationen folgten, im Laufe der Jahre wurde es allerdings etwas ruhiger um die Loins. Als ersten Tribut an den verstorbenen Broderick spielten Childish, Arf und Rob im Ranscombe-Studio die „Song Of The Medway“-Single ein. Das nun folgende Album „The Fighting Temeraire“ (benannt nach dem Schwesterschiff der HMS Victoria, das ebenfalls in Chatham vom Stapel lief, und als Gemäldemotiv von William Turner bekannt wurde), entstand bei derselben Session, es enthält einige neue Songs sowie Remakes von alten SINGING LOINS-Titeln. Besonders fein: die neue Version von „I don’t like the man that I am“ mit der vorzüglichen Violinen-Begleitung von Richard Moore (von Childishs Folk-Band WILLIAM LOVEDAY INTENTION). Zudem gibt es mit „Stood upon a chair“ ein Bob Dylan-Cover. Unterm Strich ist „The Fighting Temeraire“ ein rühriges Werk, dem alle Sentimentalität abgeht und das stattdessen als aufrichtiger Tribut an einen zu früh gegangenen Freund verstanden werden will.