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WILD BILLY CHILDISH & CTMF

Failure Not Success

Nur weil Childish seine HEADCOATS wiederbelebt hat, heißt das noch lange nicht, dass sein momentanes „Hauptprojekt“ Sendepause verordnet bekäme. Mit dem neuen Album begibt sich der erneut ins Niemandsland zwischen Beat, R&B, Trash und sogar ein wenig Freakbeat. Als Opener eine Nummer von Richard Hells VOIDOIDS; „Love comes in spurts“, das hatten die HEADCOATS in ihrer Endphase auch im Repertoire, und schon Childishs erste Band, die POP RIVETS hatten sich an der Nummer versucht. Zweites Cover: eine krachende Fassung von Jimi Hendrix’ „Fire“. War übrigens auch auf der unlängst erschienenen GUY HAMPER TRIO-Platte in Instro-Version mit Hammond zu hören. Ebenfalls mehrfach verwertet: „Come into my life“, es lässt sich kaum nachzählen, wie viele Versionen davon mittlerweile existieren. Zwei Instrumentalnummern haben es aufs Album geschafft: „Walk of the Sasquatch“, im Titel eine Andeutung auf Childishs halbironische Obsession mit dem Medway-Bigfoot. Zudem „Skinwalker“, nicht nur ein bisschen bei Link Wrays „The shadow knows“ abgeschaut. Mehr und mehr scheint sich aber auch bei den CTMF Folkrock ins Repertoire zu mogeln. „Hanging by a tenuous thread“ zitiert „Eve of destruction“, und „Beneath the flowers serpernt“ bringt beinahe Haight Ashbury-Flair in die Medway-Szene. Als Rausschmeißer dann ein fuzzifiziertes Remake der 21er-Single „Bob Dylan’s got a lot to answer for“, wobei die Homerecording-Fassung (durch den Lockdown bedingt nicht in Jim Rileys Ranscombe-Studio aufgenommen) mehr Charme hat. Childish, Nurse Julie und Drummer Wolf Howard haben ein durchaus respektables Album abgeliefert, Fans werden es durchwinken, aber irrsinnig viele neue Freunde machen sich CTMF mit dem routiniert runtergeschrubbten Material vermutlich nicht.