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WIE EIN HUND

Danijel Žeželj

Dass Danijel Žeželj Malerei, Bildhauerei und Druck studiert hat, merkt man „Wie ein Hund“ auf den ersten Blick an. Linolschnittartig bis monumental brutalistisch bedecken seine oft seitenweise komplett wortlosen schwarzweißen Bilder die Seiten. Klassische Panelränder gibt es keine, lediglich mit Doppelstrichen voneinander getrennte Einzelzeichnungen in unterschiedlichen Größen und Anordnungen. Licht und Schatten sind die eigentlichen Hauptakteure in dieser lose an Ausschnitte aus Kafka-Werken angelehnten Graphic Novel. Das Grundgerüst bildet dabei die Kurzgeschichte „Der Hungerkünstler“, die immer wieder abrupt von Fragmenten aus anderen Erzählungen, Prosaskizzen oder Tagebucheinträgen Kafkas unterbrochen wird. Mitten in einer bis dahin zwar nihilistisch düsteren, aber eigentlich locker fließenden Erzählung irritiert das tatsächlich enorm – und das soll es vermutlich auch. Die im Anhang in voller Länge abgedruckten Ausgangstexte eröffnen auch gleich diverse weitere Interpretationsebenen. Spätestens dann dürfte nahezu jeder einen passenden Andockpunkt finden.